Wuppertal Mehr Chancen auf Lärmschutz für Sonnborn?

Elberfeld-West · Fragebogen 2019: Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel hofft, dass vor allem der Boltenberg profitiert.

Im Sonnborner Kreuz werden in den kommenden Jahren zahlreiche Brücken und Verbindungen umgebaut. Archiv-Luftfoto: Peter Sondermann

Foto: WZ/Peter Sondermann

. Der Fragebogen der WZ an die Bezirksbürgermeister zum neuen Jahr hat Tradition. In dieser Ausgabe beantwortet ihn Ingelore Ockel (CDU), die Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West.

Was wird das Leuchtturmprojekt 2019 für Ihren Bezirk?

Ingelore Ockel: Für 2019 fällt mir kein Leuchtturmprojekt ein. Alle Leuchtturmprojekte, zum Beispiel Zoo/ Aralandia, werden zu einem späteren Zeitpunkt fertiggestellt werden.

Auf welche Veranstaltungen freuen Sie sich in diesem Jahr?

Ockel: Die Megakirmes soll wieder am Stadion Zoo stattfinden. Der Lange Tisch zum Stadtjubiläum. Leider wird er in meinem Stadtbezirk nicht stattfinden, da er verkürzt wahrscheinlich nur in den Bezirken Elberfeld und Barmen gefeiert wird.

Ihre größte Enttäuschung in 2018 für Ihren Bezirk?

Ockel: Eigentlich gab es keine große Enttäuschung. Natürlich ist der Ausfall der Schwebebahn aber eine mehr als große Enttäuschung. Für meinen Bezirk ist das für den Zoo besonders tragisch.

Gibt es ein Dauerprojekt in ihrem Bezirk, bei dem Sie die Hoffnung fast schon aufgeben, dass da mal was draus wird?

Ockel: Dauerprojekte gibt es in meinem Bezirk viele. Aber wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Für das Brandhaus in der Sonnborner Straße wurde jetzt zum Beispiel ein Bauantrag für den Abriss gestellt. Dann wird es einen Wiederaufbau bzw. Neubau geben. In der Stadthalle gab es am 7. Dezember 2018 eine Veranstaltung Lärmschutz A 46 von Straßen NRW. Hier gibt es wieder Bewegung in Bezug auf das Sonnborner Kreuz. Meine Hoffnung ist, dass es sich positiv auf den Boltenberg auswirkt. In der oberen Kirchhofstraße haben die Baumaßnahmen für die Wohnbebauung begonnen. Meine Hoffnung ist, das die Stadt die Brücke Kirchhofstraße schneller vorantreibt.

Die Bezirksvertretungen kämpfen für mehr Rechte und Einfluss. In welchen Bereichen könnte das 2019 in Ihrem Bezirk wichtig werden?

Ockel: Oft werden Beschlüsse der Bezirksvertretungen gefasst und der Stadtrat entscheidet anders bzw. die zuständigen Ausschüsse. Die Stadträte sollten sich mehr mit den Bezirksvertretern absprechen. Durch regelmäßige Treffen und den Austausch der Bezirksbügermeister/innen untereinander, hat sich unsere Position aus meiner Sicht schon gestärkt und für mehr Aufmerksamkeit bei der Stadt gesorgt. Jetzt müssten die Beschlüsse von Seiten der Stadt besser und vor allen Dingen schneller umgesetzt werden.

Haben Sie einen „Geheimtipp“, was man in Ihrem Bezirk unbedingt einmal machen, erleben oder besuchen sollte?

Ockel: Für jeden Geschmack gibt es in meinem Bezirk Geheimtipps. Der Wuppertaler Zoo ist so einer, oder der Park rund um den Weyerbuschturm. Ein Spaziergang durch die Villenviertel Zoo und Briller Viertel. Nicht zu vergessen unsere tolle Nordbahntrasse. An der Grenze zu Vohwinkel, an der Benrather Straße haben wir jetzt für Sportinteressierte die neue Calisthenics-Anlage. Am anderen Ende, an der Briller Straße, die Streetball-Anlage. Dazwischen viel Wald und Ruhe. Nach dem längsten Tunnel auf der Trasse demnächst auch wieder Bewirtung am Bahnhof Ottenbruch.

Bundesgartenschau, Pina-Bausch-Zentrum, Seilbahn & Co.: Was könnte aus Ihrer Sicht die Stadt Wuppertal in den nächsten Jahren nach vorne bringen?

Ockel: Alle drei Projekte sind tolle Ideen. Leider gibt es immer Gewinner und Verlierer. Das beziehe ich auf Buga und Seilbahn. Ob es auch finanziell umsetzbar sein wird, müssen Experten entscheiden. Anziehungspunkte wären sie für die Stadt auf jeden Fall.
Das Pina-Bausch-Zentrum ist für mich keine Frage. Hier sollten auch die Kultur-Banausen den Ball flach halten und nicht durch Leserbriefe Stimmung machen.
Ein kleines Erlebnis dazu von mir: Anfang 2000 haben wir Urlaub auf Sizilien gemacht. Es war ein Samstag im Mai und gerade Europawahl. Auf einem Markt kam uns eine Menschentraube entgegen, die gerade Wahlkampf machte. Wir wurden angesprochen, woher wir kommen. Als wir sagten wir kommen aus Wuppertal, sprach uns ein Herr an, das er der Bürgermeister von Palermo sei. Er kannte Wuppertal und sagte uns, zu Premieren von Pina Bausch käme er immer nach Wuppertal. Soviel dazu. Pina Bausch genießt weltweit große Anerkennung. Es wäre fatal, dieses Andenken nicht durch ein Zentrum zu erhalten.
Sonst geht es wie mit Allem, was nicht erhalten wird, siehe Bergbahn. Anschließend kommt das Bedauern zu spät.

2019 feiert Wuppertal seinen 90. Geburtstag: Sehen Sie sich als Wuppertalerin oder eher Ihrem Bezirk zugehörig?

Ockel: Bei so einem Fest bin ich natürlich in erster Linie Wuppertalerin, auch wenn mein Herz für meine Bezirke schlägt.