1. WZ-Forum Mehr grüner Strom für Wuppertal

WZ-Forum: Die Westdeutsche Zeitung und die Wuppertaler Stadtwerke wollen die Stadt umweltfreundlicher machen.

Foto: WSW

Wuppertal. Im vergangenen Jahr sind 1,5 Prozent der in Wuppertal benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt worden, sagt der Vizepräsident der Indusrie- und Handelskammer (IHK), Jörg Heynkes. Der Villa-Media-Betreiber und Klimaretter vom Arrenberg hält das für ein Armutszeugnis. Und verglichen mit dem Bundesdurchschnitt ist es das auch. Deutschlandweit seien es 33 Prozent gewesen, sagt Heynkes.

Das darf Wuppertal nicht auf sich sitzenlassen. Deshalb haben sich die Westdeutsche Zeitung und die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) jetzt verbündet, um den erneuerbaren Energien auch in der Bergischen Metropole auf die Sprünge zu helfen. Im 1. WZ-Forum geht es am Samstag in den City-Arkaden um das Thema Photovoltaik. „Mit der Sonne Geld verdienen“, heißt die Veranstaltung, Und so ist es auch gemeint. In erster Line geht es darum, Wuppertaler für Solarenergie zu erwärmen. Zwar zieren Photovoltaik-Anlagen bereits die Dächer von mehr als 1000 Häusern in Wuppertal. Aber das kann nur der Anfang sein, wenn die Stadt sich auf eine Zukunft ohne die fossilen Brennstoffe Öl, Kohle und Gas vorbereiten will. Das wird sie müssen, weil die Quellen in absehbarer Zeit versiegen oder aus Gründen des Klimaschutzes nicht mehr genutzt werden dürfen.

Im Mai dieses Jahres haben sich Stadtwerke, Energieagentur NRW, Stadt und Stadtsparkasse gemeinsam auf den Weg gemacht. Ihr Ziel ist es, bis 2020 weitere 1000 Häuser mit Photovoltaikanlagen auszurüsten. Angesichts des Zuwachses in den vergangenen fünf Jahren ist das ein ehrgeiziges Ziel.

Der Ruf der erneuerbaren Energien hat in der jüngeren Vergangenheit ein wenig gelitten. Debatten über Stromtrassen für Windenergie von Nord nach Süd, die sinkende Einspeisevergütung für private Produzenten von sauberem Strom und niedrige Energiepreise durch niedrige Ölpreise machen Werbung für Strom aus Wind, Sonne und Wasser schwer.

Doch Carl-Georg von Buquoy von der Energieagentur NRW wird auf der Bühne vor der Buchhandlung Thalia in den City-Arkaden in seinem Vortrag mit so manchem Vorurteil aufräumen, das die erneuerbaren Energien und vor allem die aus der Sonne umgibt.

Für die Wuppertaler Stadtwerke und deren Vorstandschef Andreas Feicht ist die Zukunft des Stroms ohnehin grün. Sein Unternehmen beteiligt sich mit Rat und Tat am 1000-Dächer-Programm. Der städtische Energieversorger hat „Sonnenstrom“ in sein Angebot aufgenommen.

Er unterstützt Privathaushalte dabei, Photovoltaikanlagen zu errichten. Kunden können Anlagen Mieten. Je nach Größe, Ausrichtung und Sonnenscheindauer produzieren Haushalte so viel Strom, dass 50 und mehr Prozent des Eigenbedarfs gedeckt werden. Überschüssige Kilowatt müssen die Stadtwerke zu einem festgelegten Preis abkaufen. Der WSW-Kunde wird also gleichzeitig Lieferant der Wuppertaler Stadtwerke.

Dass dieses System funktioniert, beweisen überall in Deutschland Hunderttausende von Anlagenbetreibern. Und in Zukunft wollen auch die Wuppertaler Stadtwerke möglichst viel Geld mit der Sonne verdienen. „Wir suchen Flächen auf unseren Gebäuden, die wir mit Solarpaneelen belegen können“, sagt Judith Birkenbach von den WSW. Derzeit würden geeignete Objekte gesucht. Im nächsten Jahr sollen die ersten WSW-eigenen Anlagen ans Netz gehen.

Die derzeit wohl größte Photovoltaik-Anlage ist im Gebäude der die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft W-tec an der Lise-Meitner-Straße installiert worden.