Mehr Schutz vor Einbrechern: Die Polizei gibt Tipps an der Haustür
Präventionsaktion der Polizei in den Wohnquartieren — am Mittwoch unter anderem in Hahnerberg.
Wuppertal. Walter Ernst (75) vom Hahnerberg denkt kurz nach, dann fällt es ihm wieder ein: „Es ist ziemlich genau zehn Jahre her.“ Damit meint er die Nacht, in der Einbrecher sein Küchenfenster knackten, einstiegen und dann unter anderem mit seiner Münzsammlung verschwanden. Der Schaden belief sich damals auf satte 20 000 Euro. Zurück ließen die Täter damals vor allem Angst. „Meine Frau hat das total mitgenommen“, erinnert sich der 75-Jährige.
Gestern Nachmittag hatte er Besuch von der Polizei. Die ging gestern gezielt in Wuppertaler Wohngebiete, um an der Haustür Tipps zum Schutz vor Einbrechern zu geben. Motto: „Riegel vor!“ Und Walter Ernst ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es Einbrechern so schwer wie möglich machen kann.
Der 75-Jährige hat Fenster und Türen im Erdgeschoss seines Hauses mit Gittern gesichert. In der ersten Etage wurden Sicherheitsfenster eingebaut. Uwe Klomfaß von der Wuppertaler Polizei ist voll des Lobes: „Das ist vorbildlich.“ Walter Ernst nickt dazu: „Das haben wir alles nach dem Einbruch vor zehn Jahren machen lassen. Schließlich wollen wir ja ruhig schlafen.“
Jetzt nickt Einbruchsschützer Uwe Klomfaß: „Auch wenn das eigentlich nicht immer so schön ist, wenn man durch Gitter guckt.“ Dann weißt er noch auf eine ziemlich nah am Haus stehende Mülltonne hin. „Die kann unter Umständen als Steighilfe benutzt werden“, warnt der Polizeibeamte.
Klarer Fall: Einbrecher sind nicht nur dreist, sondern zum Teil auch noch sportlich. Kletternde Täter, die über Regenrohre in die oberen Etagen kommen und dann dort mit gekippten Fenstern leichtes Spiel haben, gibt es immer wieder. Walter Ernst hat auch darüber nachgedacht: „Meine Leiter habe ich gut versteckt“ — und den Einbruch vor zehn Jahren offenbar gut weggesteckt. Dass die Polizei gezielt in Wohnquartiere geht, sieht er positiv: „Es ist doch gut, wenn die Leute miteinander reden.“ Auch damit liegt er aus Sicht der Polizei goldrichtig. Klomfaß: „Gute Nachbarschaft ist ein ziemlich guter Schutz gegen Einbrecher.“