Mit der Lage bei der Kinderbetreuung befasste sich jüngst eine Diskussionsrunde unter dem Titel „U3-Kita-Ausbau in Wuppertal: Fortschritte und Probleme“, zu der die Partei Die Linke in die Alte Feuerwache an der Gathe geladen hatte. „Eltern möchten ihre Kinder nicht nur in der Betreuung abstellen, sondern auch Kinderbildung haben“, eröffnete die Ex-Landtagsabgeordnete Gunhild Böth die Diskussion.

Gerade die Bildung in der Kinderbetreuung aber sei es, die unter der derzeitigen Entwicklung leide. „Die Gruppen in den Kindertagesstätten werden stetig vergrößert bei oft gleichbleibender Betreuerzahl und Raumgröße“, bemängelt auch die kinderpolitische Sprecherin des Landesvorstands der Linken, Carolin Butterwegge. Für die Kinder heiße das: Es gebe immer seltener eine feste Bezugsperson in der Kita, Rückzugsmöglichkeiten schwänden, gerade die qualitative Sprachförderung und Bildung leide.

„Ich fürchte, in Zukunft könnten Gerichte darüber entscheiden, ob etwas noch gerechtfertigt werden kann“, sagte Cornelia Weidenbruch, die Leiterin des Stadtbetriebes Tageseinrichtungen für Kinder. „Wir hatten bereits einen Fall, bei dem der Richter einer Tagesmutter Recht gegeben hat, dass ein Vorhang als Abtrennung für einen Ruhebereich ausreichend ist und sie daher mehr Kinder aufnehmen kann“, so Weidenbruch. „Solange keine Kindeswohlgefährdung da ist, zählt es nicht, und die ist sehr schwer nachzuweisen.“ Dabei werden derzeit aber in Wuppertal gerade Tagesmütter als ein Weg zur Lösung des Betreuungsplatzproblems gesehen.