Der Folkwang Universität der Künste ist es gelungen, den Performance-Künstler und Bildhauer Miles Greenberg im Sommersemester 2025 für die Pina Bausch Professur zu gewinnen. Mit seinen spektakulären Dauerperformances sorgte der Künstler auch im Kontext der letzten Venedig Biennale international für Aufsehen.
In drei Arbeitsphasen wird er mit rund 15 Folkwang Studenten aus allen Studienbereichen – Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft – arbeiten. Sein Workshop steht unter dem Motto „Black Ritual and Durational Action“. Die Studierenden haben die Möglichkeit, Greenbergs Prinzipien und Praktiken im Bereich Performancekunst kennenzulernen und individuelle Dauerperformances zu entwickeln.
Miles Greenberg (geb. 1997, Kanada) widmet sich in seiner künstlerischen Arbeit dem Verhältnis des Körpers zum Raum. Mit diesem Ansatz schafft er groß angelegte, sensorisch immersive und ortsspezifische Umgebungen, die er durch Long Durational Performances aktiviert. Dabei setzt er den Körper als skulpturales Material ein. Streng und rituell in seiner Methodik legt er ein besonderes Augenmerk auf Aspekte wie Langsamkeit und den Verfall der Form. Durch diese prozesshafte Bildhaftigkeit schärft Greenberg die Sensibilität des Publikums.
Die Performances werden live aufgezeichnet, und sind Grundlage für Videoarbeiten und Skulpturen. Abseits formaler Bildungseinrichtungen hat er unter dem Mentorat von Choreograph und Tänzer Édouard Lock, Theaterregisseur und Künstler Robert Wilson und Performance-Künstlerin Marina Abramović gearbeitet. Er war außerdem Artist in Residence bei Fountainhead (USA, 2023), im Rahmen des Residenzprogramms „La Manutention“ des Museums Palais de Tokyo (Frankreich, 2019) und er hatte 2017 und 2018 eine Künstlerresidenz in der Einrichtung The Watermill Center (USA). Im Jahr 2023 wurde Greenberg in die Liste „30 Under 30“ in der Kategorie „Art & Style“ des Wirtschaftsmagazins Forbes aufgenommen und war 2024 Finalist des Sobey Art Award.
Er präsentierte seine Arbeiten in international renommierten Museen, Galerien und im Rahmen zahlreicher internationaler Kunstausstellungen. Zu wichtigen Stationen gehören das Museum Louvre (Paris, Frankreich), die Neue Nationalgalerie (Berlin, Deutschland), das New Museum (New York, USA), das Arsenal Contemporary Art (Toronto, Kanada), die PACE Gallery (New York, USA), die Salon 94 Gallery (New York, USA) und die Galleria Continua (Les Moulins, Kanada). Weiter war er im Rahmen der Venedig Biennale, auf der Yokohama Triennale, Athen Biennale, BoCA Lissabon und Bangkok Art Biennale zu sehen.
Die Pina Bausch Professur schafft die Möglichkeit, international herausragende Künstler aus allen Disziplinen als Gastprofessoren an die Folkwang Universität der Künste zu berufen. Hier können sie gemeinsam mit den Studenten neue Arbeitsweisen entwickeln sowie ein alle Grenzen überschreitendes Denken und Forschen umsetzen.
Zum Wintersemester 2022|23 hatte die Folkwang Universität der Künste die Pina Bausch Professur eingerichtet – benannt nach der weltberühmten Folkwang Alumna Pina Bausch und in Zusammenarbeit mit der Pina Bausch Foundation. Den furiosen Auftakt machte Marina Abramović mit dem „Free Interdisciplinary Performance Lab“, an dem 24 Folkwang Studierende beteiligt waren, und der gemeinsamen Abschlusspräsentation sowie Publikation „54 Hours“. Die Pina Bausch Professur wird ermöglicht vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.