Mindestens elf Balken sind unbrauchbar
Die Eröffnung der Adlerbrücke verzögert sich weiter: Holzfirma muss nachliefern.
Wuppertal. Ein Drittel der Adlerbrücke ist mit dicken Eichenbalken bestückt. Doch das ist nur ein Test. Sechs Wochen hat die Stadt geprüft, wie die Bohlen auf unterschiedliches Wetter reagieren. Jetzt steht fest: Elf der gelieferten Balken genügen nicht den Ansprüchen, die Lieferfirma muss sie zurücknehmen.
„Wir haben Balken ausgeschrieben, die maximal 20 Prozent Restfeuchte haben und herzgetrennt sind“, erklärt Projektleiter Christian Schaffrinna. „Herzgetrennt“ bedeutet, dass der Schnitt für die Balken durch den Kern des Stamms verläuft — das verhindere längere Risse, erklärt Schaffrinna.
Bei einigen gelieferten Balken ist das Herz aber voll erfasst. Und Risse haben sie alle. „Eine gewisse Risslänge und -breite sind zulässig“, betont Schaffrinna. Bei den ausgemusterten Balken ziehen sich diese aber wie lange Strecken durchs Holz.
Angekommen sind bisher 60 Balken für die Fahrbahn, weitere 46 liegen noch bei der Firma, dazu 212 Gehwegbohlen. Sie alle müssen noch geprüft werden. Jetzt hofft die Stadt, dass die Firma genug Ersatz auf Lager hat oder besorgen kann — sonst verzögert sich die Fertigstellung weiter. Geht alles glatt, dauere es noch etwa drei Wochen, schlimmstenfalls noch Monate. Die Stadt prüft, dann Balken vorübergehend einzubauen und später auszuwechseln.
Höchst unzufrieden ist Manfred Bröcker, Vorsitzender des Fördervereins I.G. Adlerbrücke. Er fürchtet, dass alle Balken unbrauchbar sind. Und ärgert sich, da die dicken Balken wohl für Autoverkehr gedacht sind. Er würde die Brücke gern Fußgängern vorbehalten. Schaffrinna erklärt, laut Ausschreibung trage das Holz bis zu sechs Tonnen. Geplant sei, dass Autos Richtung B7 über die Brücke fahren. Ob es dabei bleibt, ist offen. kati