Wuppertal Mit Engels durch das ganze Jahr
Das Historische Zentrum präsentiert sein aktuelles Programm und stellt den großen Sohn Barmens in den Mittelpunkt.
Wuppertal. Lebte Engels heutzutage — er wäre er sicher ein interessierter Beobachter des Zeitalters der Digitalisierung. Das könnte man zumindest vermuten, denn der Unternehmer galt als technikaffin. „Friedrich Engels war begeistert von den technischen Innovationen seiner Zeit, er begrüßte die Dampfmaschine als ,Kraft, die Millionen schlägt“, schreibt das Historische Zentrum zu einer besonderen Ausstellung, die ab Herbst zu sehen ist: „Technische Paradiese — Die Zukunft in der Karikatur des 19. Jahrhunderts“ heißt sie und zeigt große Namen der europäischen Karikatur des 19. Jahrhunderts, wie sie die Segnungen der Technik kommentierten - unter anderem George Cruikshank, William Heath, Grandville, Honoré Daumier, Heinrich Kley und Albert Robida. Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 8. Oktober, um 12 Uhr.
Ein ganz besonderes Programm gibt es anlässlich Engels’ 197. Geburtstags am Sonntag, 26. November - zwei Tage vor dem eigentlichen Tag — Engels wurde am 28. November 1820 geboren: Am späten Vormittag startet der Tag mit der Veranstaltung „Die Bedeutung der Technik der ’Industriellen Revolution’ in der klassischen ’Politischen Ökonomie“ von Adam Smith, David Ricardo, Karl Marx und Friedrich Engels. Der Vortrag von Eberhard Illner im Rahmen der Ausstellung „Technische Paradiese“ beginnt um 11 Uhr. Weiter geht es ab 13 Uhr mit „Geschichten rund ums Engels-Haus: Die Barmer Verlobung“. Heike Ising-Alms berichtet über die arrangierte Ehe des Engels’schen Großvaters Johann Caspar. Um 14.30 Uhr am vorgezogenen Geburtstagssonntag geht es um den „Kaufmann Friedrich Engels und seinen Anteil an der ’Kritik der politischen Ökonomie“, bevor es am Nachmittag unter der Überschrift „Friedrich Engels und Das Kapital“ um des berühmte Werk von Karl Marx geht, das vor 150 Jahren erschien. Die Lesung mit Andreas Bialas und Reiner Rhefus beginnt um 16 Uhr
Dem großen Sohn des Wuppertals wird aber schon weit vor Oktober und November einiges an Aufmerksamkeit gewidmet, das Jahresprogramm des Historischen Zentrums dreht sich rund um die Industrialisierung in Wuppertal.
So gibt es am Sonntag, 29. Januar, eine Führung über den Fabrikantensohn aus Barmen „den Redakteur und ’Barrikadeninspektor’ während der Revolution 1848/49, unter anderem auch in Elberfeld, sowie über sein Exil in England und seine Tätigkeit als Kaufmann in Manchester“. Die Veranstaltung mit Reiner Rhefus beginnt um 15 Uhr.
Engels ist einer der Mentoren der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung. „Als 1889 die Forderung des 8-Stunden-Tages und der 1. Mai als internationaler Tag er Arbeiterbewegung beschlossen wurde, war Engels an einem internationalen Zusammenschluss der Arbeiterorganisationen maßgeblich beteiligt“, so die Ankündigung zu einer weiteren Führung. Sie findet statt am Sonntag, 30. April, um 14 Uhr. Dann berichtet Reiner Rhefus aus dem Leben Engels, seinem Engagement für die Arbeiterbewegung und über die Maifeiern im Jahr 1889 in Barmen und Elberfeld.
In letzterem heutigen Wuppertaler Stadtteil besuchte der junge Friedrich übrigens das Gymnasium. „Hier organisierte er die ersten ’kommunistischen Versammlungen’ in Deutschland und gab eine kritische Zeitschrift ’Der Gesellschaftsspiegel’ heraus“, ist in der Einleitung zur Führung „Auf den Spuren Friedrich Engels’ durch Elberfeld“ zu lesen: „Während des des Reichsverfassungskonfliktes im Mai 1849, als die Bürger eine Verfassung forderten, wurde er zum „Barrikadeninspektor der Stadt“ ernannt. Das Historische Zentrum bietet im neuen Programm diesen Stadtspaziergang am Sonntag, 25. Juni, ab 14 Uhr an. Treffpunkt für die Tour mit Reiner Rhefus, ist der Laurentiusplatz.
Um Friedrich Engels und Russland geht es Anfang November, dann stellen Andreas Bialas und Reiner Rhefus den Weltbürger Engels uns sein Verhältnis zu Russland mit Briefen, Erinnerungen und Textauszügen dar.