Mit Kriegsbombe quer durch die Stadt
Spaziergänger findet Sprengsatz und fährt ihn zum Polizeipräsidium.
Wuppertal. Ein Spaziergänger hat am Samstagmittag in einem Wald zwischen dem Beyenburger Stausee und der Hofschaft Rottland einen Zehn-Kilo-Sprengsatz aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt — und seinen Fund anschließend im Auto quer durch die Stadt bis zum Polizeipräsidium an der Friedrich-Engels-Allee gebracht. „Er wollte wohl in guter Absicht handeln“, kommentierte Christof Billen von der Wuppertaler Polizei die Aktion des 44-Jährigen, rät aber dringend von einer Nachahmung ab. „Das birgt enorme Gefahren, sowohl für den Finder als auch Unbeteiligte.“
Der 44-Jährige hatte die zündfähige deutsche Streubombe im Fußraum seinen Wagens nach Unterbarmen transportiert. Anschließend berichtete er den Beamten auf der Wache von seinem Fund, die sofort den Kampfmittelräumdienst alarmierten. Der nahm das explosive Stück schließlich zur Entschärfung mit.
„Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre die Bombe auf der Fahrt nicht explodiert“, so Billen. Aber die Sprengkraft hätte ausgereicht, um das Fahrzeug komplett zu zerstören und auch in einem Umkreis von 30 Metern noch für Schäden zu sorgen. „Nicht auszudenken, wenn das Auto dann neben einem vollbesetzten Bus gestanden hätte“, so Billen.
Dass Spaziergänger Bomben oder Munition aus dem Zweiten Weltkrieg finden und dann zur Polizei bringen, komme gelegentlich vor, so Billen. Im Juli hatte ein Remscheider eine Stabbrandbombe in einem Wald gefunden — und ebenfalls zur Polizei gebracht, worauf diese zur Sicherheit das Lüttringhauser Rathaus evakuieren ließ. Billen appelliert noch einmal. „Wer Bomben oder Munition findet, soll sie am besten am Fundort belassen, die Fundstelle kenntlich machen und anschließend die Polizei informieren.“ est