Wuppertal Moderne Technik für Schloss Burg
Die Sanierung des Grabentorgebäudes und des Bergfrieds des Schloss Burgs hat begonnen. Eine neue Heizungsanlage soll den Energiebedarf halbieren.
Wuppertal. Das Kabelgewirr im Bergfried macht deutlich, dass bei der Sanierung von Schloss Burg nicht nur Mauern, Dächer und Fußböden erneuert werden. Auch technisch wird vieles auf einen moderneren Stand gebracht, berichteten der städtische Projektleiter Matthias Veldboer und Architekt Christof Welke am Mittwoch bei einem Baustellenrundgang. Dazu gehören eine neue Heizungsanlage für den Bergfried, neue Kabel in vielen Gebäudeteilen und ein Aufzug für Gehbehinderte im Grabentorgebäude.
Schloss Burg, an dem Wuppertal knapp ein Viertel der Anteile hält, wird derzeit für 32,5 Millionen Euro saniert. Abgeschlossen sind die Arbeiten am neuen Besucherzentrum in der alten Schule. Aktuell wird im Bergfried und im Grabentorhaus gearbeitet. Die Arbeiten dort sollen laut Markus Lütke-Lordemann, Leiter des Stadtdienstes für Stadtentwicklungsplanung, 2018 abgeschlossen sein. Von 2020 steht die Sanierung verschiedener Gebäude im äußeren Bereich an. Dies betrifft den Pferdestall, das Zwingergebäude, das Mitteltor und diverse Freiflächen. Schließlich werden auch die Kernbereiche mit Hauptgebäude (Palas), Höfen, Batterieturm und Schildmauer aufbereitet. Detaillierte Zeitpläne gebe es für die späteren Arbeiten noch nicht, sagte Lütke-Lordemann. Als Ziel gilt, dass die Sanierung 2025 abgeschlossen sein soll.
Die neue Heizungsanlage soll nach Veldboers Angaben den Energieverbrauch möglichst halbieren. Die Temperatur im Bergfried soll bei 20 Grad, an kalten Wintertagen bei 15 Grad gehalten werden. Moderne energetische Standards seien in einem Gemäuer dieser Art nicht einzuhalten, räumte der Bauleiter ein. Zum Beispiel könnten die dicken Außenmauern nicht mit einer Dämmschicht ausgestattet werden. Mit neuer Heiztechnik sowie gedämmten Zwischendecken und Dächern sei aber viel zu erreichen. Das Energiekonzept lässt die Stadt Solingen als Bauherrin durch ein Forschungsinstitut bei München erarbeiten. Wie der Mix aus verschiedenen Energieformen aussehen wird, ist zwar noch nicht ganz klar. Der Anteil erneuerbarer Energieformen solle so hoch wie möglich sein.
Vor allem bei den Arbeiten im Bergfried fallen derzeit die technischen Veränderungen besonders deutlich ins Auge. An vielen Stellen verlaufen gewundene dünne Rohre der Heizanlage. Im Verlies ist in einer vier Meter hohen Nische ein für den Laien unübersichtliches Gewirr an Kabeln zu sehen. Dort werden nach Lütke-Lordemanns Angaben - verborgen für die Besucher - sämtliche Schaltkästen und Kabel untergebracht sein. Bei den Leitungen dort handelt es sich außer um Elektrokabel auch um Installationen der Mobilfunkanbieter, die von Schloss Burg aus ihre Signale ins Land senden. Im gesamten Bergfried werde es nach der Sanierung keine Leitung auf Putz mehr geben, kündigte Veldboer an.