Tanztheater Nach Binder-Urteil will Mucke Gespräche anstoßen

Die Grünen fordern Aufklärung der Vorgänge rund um die Kündigung und stellen Fragen an den Oberbürgermeister.

Nachdem das Landesarbeitsgericht die Kündigung von Tanztheater-Intendantin Adolphe Binder für unwirksam erklärt hat, will Oberbürgermeister Andreas Mucke das Gespräch zwischen Binder und dem Tanztheater begleiten. Die Ratsfraktion der Grünen verlangt indessen Aufklärung über Hintergründe und Umstände der Kündigung.

Das Gericht hatte den Parteien ans Herz gelegt, das Gespräch zu suchen, um eine für beide Parteien sinnvolle Lösung des Konflikts zu finden. Dies unterstützt OB Mucke: „Es ist bereits großer Schaden für das Tanztheater, die Stadt Wuppertal und die beteiligten Personen entstanden.“ Das Ensemble sei verunsichert. „Jetzt muss endlich wieder Ruhe einkehren“, fordert Mucke. „Daher werde ich persönlich den Gesprächsprozess mit Frau Binder und der Leitung des Tanztheaters anstoßen und eng begleiten.“ Zudem will er die Äußerungen des PR-Beraters Bieger untersuchen lassen. Dazu habe er „verwaltungsinternen Prüforgane beauftragt“.

Peter Vorsteher, der kulturpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, sagt, während der Diskussion um Binder 2018 „waren wir Grünen es, die kritische Anmerkungen im Beirat geäußert und Akteneinsicht genommen haben. Als einzige haben wir uns gegen die Kündigung ausgesprochen, weil dem Beirat neun Monate lang Informationen über den Konflikt vorenthalten wurden.“ Nach der Gerichtsentscheidung und den Berichten über die Pressekontakte des PR-Beraters Bieger „mit Kenntnis von Teilen der Stadtspitze“ hielten sie „es jetzt für notwendig, das Chaos nicht weiter auf die Spitze zu treiben“, sondern die Vorgänge „ernsthaft und sorgfältig“ aufzuklären.“ Es gehe nicht um Personen sondern „um den Ruf eines einzigartigen kulturellen Aushängeschildes für unsere Stadt, das Tanztheater Pina Bausch“. Die Grünen wollen wissen, auf welchen Informationen die Kündigung fußt, wie Informationen an die Presse kamen, wann der OB davon erfuhr und warum er nicht eingegriffen hat.