Breitbandausbau in Wuppertal „Schnelles Internet gehört eigentlich zu den Standards“
Für viele Wuppertaler ist eine gute Verbindung mittlerweile wichtiger als der Fernseher.
Nur rund ein Drittel der deutschen Kommunen soll Ende des vergangenen Jahres einen Zugang zu gigabit-fähigem Internet gehabt haben. Für den Breitbandausbau in Wuppertal hat der Bund eine Förderung von 10,6 Millionen Euro und das Land eine Kofinanzierung in Höhe von weiteren 10,6 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das ist auch dringend notwendig, denn mehr als 2000 Anschlüsse verfügen in Wuppertal über weniger als 16 MBit/s. Insgesamt seien 3098 Haushalte, 121 Gewerbebetriebe und 18 öffentliche Einrichtungen von den Planungen erfasst.
Allerdings wird sich das Vorhaben um mindestens drei Monate verzögern, denn die Ausschreibung der Stadt für den flächendeckenden Breitbandausbau muss wiederholt werden: Keines der eingegangenen Angebote, die beim Submissionstermin am 13. August verlesen wurden, erfüllte die notwendigen Voraussetzungen. Die Wirtschaftsförderung prüft nun eine Aufteilung und Vergabe in Losen, um das Infrastrukturprojekt auch für Mittelstandsunternehmen attraktiv zu machen.
Wie wichtig den Wuppertalern eine schnelle Internetverbindung ist, sagten sie beim WZ-Mobil: „Bei einigen Dingen ist es schon wichtig, dass das Internet nicht zu langsam ist, beispielsweise bei Anrufen in die Heimat“, sagt Ajla Music. Dass nur ein Drittel der deutschen Kommunen mit einem gigabit-fähigen Internet ausgestattet seien, sei natürlich zu wenig. „Ich nutze es auch, um Filme zu schauen – viel mehr als den Fernseher.“
Martin Wolf sagt: „Ich wechsele gerade den Anbieter und hoffe, dass es dann schneller wird. In unserer Straße gibt es nicht genügend schnelle Verbindungen, so dass sich auch die Ausstattung für die rund 3000 Haushalte nicht ausreichend anhören.“ Für die Weiterentwicklung der Wirtschaft sei es praktisch unabdingbar. „Alle Entwicklungen sind eng mit dem Internet verbunden, seien es Online-Spiele oder das Autonome Auto.“
Serge Simic sagt: „Bei so vielen Einwohnern hören sich 3000 Haushalte wenig an. Ich schaue wenig TV und finde es nicht so gut, wenn die Übertragungen bei Filmen langsam sind oder haken.“ Man halte sich heutzutage so häufig im Internet auf, um Musikvideos zu schauen oder Streamingdienste zu nutzen. „Da sollte dann auch alles funktionieren.“
Harun Gök hat kürzlich den Anbieter gewechselt: „Auf den kommt es vielfach auch an. Natürlich hängt das Internet manchmal, aber damit muss ich dann leben.“ Man sollte in Wuppertal flächendeckend dafür sorgen, dass jeder gigabitfähiges Internet hat und bei dem Bedarf, den es in der Stadt an einigen Orten gebe, alles schnell einrichten und es nicht auf 3000 Haushalte begrenzen.
Frank Ohler ist der Meinung, dass in erster Linie Unternehmen Bedarf haben: „Der Ausbau des Glasfasernetzes ist für Firmen interessant, beispielsweise Agenturen oder Medienhäuser. Mir reichen die zur Verfügung stehenden Ressourcen vollkommen aus. Allerdings schaue ich auch keine Videos oder Filme auf dem PC.“
Rita Beier ist aus einer anderen Stadt nach Wuppertal gezogen und war bislang mit einem gigabitfähigen Zugang versorgt: „Leider funktioniert das noch nicht so schnell, wie ich es gewöhnt bin. Besonders, wenn man mehrere Dinge gleichzeitig machen will, wie Fernsehen und Aufnahme auf die Festplatte. Auch mit den Streamingdiensten habe ich noch so meine Probleme.“ Daher sei es sinnvoll, das Glasfasernetz so schnell wie möglich in ganz Wuppertal auszubauen.
Ludger Heith hat damit überhaupt kein Problem: „Ich gehöre noch zu den Altmodischen und für mich ist es nicht wichtig, ob das Internet schnell oder langsam funktioniert. Hauptsache, ich finde dort die Dinge, die ich suche.“
Clara Seck schätzt sich glücklich, eine schnelle Leitung zu besitzen: „Das ist in der heutigen Zeit auch angemessen und gehört eigentlich zu den Standards. Allerdings sollte man, nachdem es an einigen Orten in Wuppertal nicht so gut funktioniert, dafür sorgen, dass sich die Wirtschaftsförderung nicht allzu lange Zeit lässt und so schnell wie möglich die optimale Versorgung gewährleistet.“
Doris Hartmann glaubt, dass vor allem Firmen eine schnelle Leitung benötigen: „Da besteht eine Notwendigkeit und es zählt zum Kundenservice.“