Nach Unwetter-Katastrophe: Welche Geschäfte in den City Arkaden wieder geöffnet sind

Im gefluteten EG1 sollen die Läden bis Oktober wieder sukzessive eröffnen. H&M und Essanelle sind zuerst dran.

Foto: Andreas Fischer

Zentrum. Mit Einkaufstüten und Milchshake in der Hand schauen Kunden der City Arkaden neugierig ins Untergeschoss (EG1) des Einkaufszentrums. Dort sind Männer bei der Arbeit zu beobachten, die überall dort fleißig pinseln und Fliesen verlegen, wo im Mai die Wassermassen gewütet haben. Mit einem „Schaden in sechsstelliger Höhe“ rechnet Alexander Crüsemann, Regionaldirektor von ECE, die die City Arkaden betreiben. Die Gutachter rechnen aber noch, die arbeiten sind noch nicht abgeschlossen — wie viel Schaden der Starkregen am Ende angerichtet hat, kann noch keiner sagen. Klar ist aber: „Wir sind versichert“, sagt Crüsemann.

Die ersten Ladenlokale konnten bereits wieder an die betroffenen Mieter übergeben werden. So werden die Flächen von H&M und des Friseurs Essanelle bereits wieder für die baldige Eröffnung vorbereitet. Das EG1 soll nach und nach wieder belebt werden, so wie es die Arbeiten zulassen, sagt Crüsemann. Während H&M schon bald wieder seine Herrenmode im untersten Geschoss vertreiben wird — zwei Etagen blieben durchgehend geöffnet — wird auf den anderen Flächen noch gearbeitet. Laut Crüsemann wird sich der Prozess noch geschätzt bis Oktober hinziehen.

In der Zwischenzeit haben die betroffenen Geschäfte in Zusammenarbeit mit dem Centermanagement nach kreativen Lösungen gesucht, um in der Übergangsphase weiterhin ihre Kunden bedienen zu können. Die Buchhandlung Thalia, der größte Mieter aus dem Untergeschoss, ist dabei, in die ehemalige Tchibo-Ladenfläche in der zweiten Etage zu beziehen. „Ein Einzugstermin steht noch nicht fest“, berichtet Crüsemann. Es ist davon auszugehen, dass die Bücher eher gegen Ende der Arbeiten wieder ihren Weg ins EG1 antreten werden. „Das war schließlich die größte Fläche“, sagt Crüsemann.

Andere Händler und Dienstleister sind schon umgezogen. So haben sich etwa die Friseure von Essanelle bei Super Cut in der zweiten Etage mit einquartiert. Der Schlüsseldienst-, Schuster- und Reinigungsservice Arel ist übergangsweise in ein leerstehendes Ladenlokal gegenüber des Akzenta-Markts im verschont gebliebenen Teil des EG1 gezogen. Zwei Wochen habe man den Betrieb ganz einstellen müssen, erfuhr die WZ vor Ort. Und auch jetzt sei die Lage schwierig, weil nicht alle Kunden den Dienstleister am neuen Standort wiederfinden.

Eine ähnliche Erfahrung hat man auch bei der J. P. Hair-Company gemacht. Die Kollegen des gefluteten Friseur-Shops arbeiten übergangsweise in der räumlich nächsten Filiale am Willy-Brandt-Platz. Auch hier verrät Mitarbeiterin Sarekaya Songöl: „Die Kunden müssen uns ein wenig suchen. Es kommen daher schon etwas weniger.“ Es habe ungefähr eine Woche gedauert, bis man organisatorisch alles koordiniert bekommen hat. Schließlich mussten Termine und Personal aus zwei Filialen plötzlich an einem Standort vereint werden.

Ziemlich provisorisch hat sich das Nagelstudio New York Nails eingerichtet. Die Mitarbeiterinnen bieten ihre Dienste nun vor dem Akzenta-Markt im Durchgangsbereich an. Die Übergangsphase ohne Wände soll aber nicht mehr lange dauern. Vor Ort heißt es, dass man wohl in den nächsten Tagen wieder zurück ins alte Ladenlokal kann.

Am 29. Mai war gegen 15.30 Uhr im Tal zerstörerischer Starkregen vom Himmel geprasselt. Der Wasserstand an der Kluser Brücke stieg innerhalb von Minuten von 19 Zentimeter auf 2,37 Meter und löste Hochwasseralarm beim Wupperverband aus. Bald strömte das Wasser ins Untergeschoss der City Arkaden. Videos davon wurden zig Mal in den Sozialen Medien geteilt. „Das ging alles ganz schnell. Wir griffen direkt unsere Taschen und Handys und sind raus“, erinnert sich J.P.-Friseurin Sarekaya Songöl. Die Evakuierung sei ohne Panik abgelaufen. Verletzt wurde niemand.