Nachgehakt: Ein Gottesdienst für Hunderttausende
Pfarrer Bruno Kurth ist zufrieden mit Fernseh-Übertragung der Allerseelenmesse.
Wuppertal. „Der Aufwand hat sich gelohnt.“ Die Zweifel, die Pfarrer Bruno Kurth bei den Vorbereitungen manchmal kamen, waren unnötig: Die Übertragung des Gottesdienstes in der Basilika St. Laurentius am vergangenen Sonntag im ZDF hat gut geklappt: „Wir konnten einigen hunderttausend Menschen an den Bildschirmen eine große Freude machen“, zieht er Bilanz
Ihn hat gefordert, die Sendezeit von 45 Minuten im Auge zu behalten. Nicht nur seine Predigt musste kürzer sein. Die las er aber nicht vom Teleprompter, wie mancher vermutete, sondern hielt sie wie immer frei. Auch sein Priestergebet vor der Wandlung hat er auf ein Zeichen des Aufnahmeleiters hin nur gesprochen, statt gesungen.
Ungewohnt war es für ihn, in die Kamera zu sehen. „Ich musste mir vor Augen halten, dass die Gemeinde hinter der Kamera ist“, erklärt er. 700 000 bis eine Million Zuschauer hätten TV-Gottesdienste. In der voll besetzten Kirche saßen rund 450 Besucher, die Kameras hätten kaum gestört:. „Es war eine intensive Atmosphäre und ein echter Gottesdienst“, so der Pfarrer.
Nach der Messe wechselten sich 28 Gemeindemitglieder am Telefon ab. Bis zum Abend riefen 330 Zuschauer beider Konfessionen an, zwei Drittel Frauen, zählte die Statistik. Viele lobten den schönen Gottesdienst, die Musik, die Predigt und sogar das Messgewand. Auch persönliche Probleme wurden vorgetragen.
Die etwa 90 Mitwirkenden, von den Putzkräften bis zu den Messdienern; von denen, die das ZDF verpflegten, bis zum Telefondienst werden demnächst bei einem „Dankeschönabend“ feiern. Dabei werden sie sich die Sendung in der ZDF-Mediathek im Internet ansehen, wo sie rund ein Jahr abrufbar bleiben wird.