Nachgehakt: Graffiti erinnern an verstorbenen Abdullah C.

Der 20-Jährige starb im September bei einem Unfall.

Foto: Andreas Fischer

Seit vier Monaten ist die Kreuzung Gathe/Uellendahler Straße eine Trauerstätte. In der Nacht auf den 10. September starb dort Abdullah C. Der Wuppertaler wurde nur 20 Jahre alt. Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, war überhöhte Geschwindigkeit die Todesursache: Ein 28-Jähriger fuhr an dem Mittwoch mit seinem Mazda gegen 1 Uhr nachts bergab, auf der Uellendahler Straße in Höhe Eckernförder Straße konnte er nicht mehr bremsen, als Abdullah C. die Straße überqueren wollte. Das Auto erfasste den Abiturienten, der noch in der Nacht im Krankenhaus starb.

Nachgehakt

Beerdigt wurde der 20-Jährige in der Heimat seiner Eltern, einem kleinen türkischen Dorf, tausende Kilometer von seiner Heimat entfernt. Auch deshalb entwickelte sich der Unfallort zu einem Trauerort für seine vielen Freunde. Mit Graffiti, Kreide und Edding, verleihen sie ihrem Trauer Ausdruck. Einige sind verblasst, mehr sehen aus, als ob sie aktuell gemalt worden sind. Auf dem grauen Telefon-Kasten stehen ewige Lichter.

Zu den Trauernden gehören auch die Schüler der „Else“. Dort hat er wenige Monate vorher sein Abitur gebaut. „Die Else wird dich niemals vergessen“, steht neben weiteren Graffiti an der Sandstein-Wand. Die Trauer um den Freund, Sportskameraden und Mitschüler hat sich an der Gathe manifestiert.

Die Stadt sieht übrigens keinen Grund, die Mauer wieder zu säubern. Auch aus der Bevölkerung habe es keine Kritik an der ungewöhnlichen Trauerstätte gegeben, sagt Pressesprecherin Ulrike Schmidt-Keßler.