Neu im Tal: Eine Wohnung für die schnelle Trennung
Die LEG bietet Paaren in der Beziehungskrise ein Ausweich-Quartier.
Wuppertal. Manchmal muss es eben schnell gehen. Und es kann durchaus passieren, dass die Betroffenen dann nichts außer einer eilig gepackten Tasche dabei haben. Gerade bei Trennungen ist das der Fall — und mitunter nimmt derjenige Partner, der die gemeinsame Wohnung verlässt, sogar noch ein oder zwei Kinder mit. Für genau solche Ereignisse bietet die LEG bald auch in Wuppertal eine sogenannte Auszeit-Wohnung an.
Und die hat es nach Angaben des Remscheider Kundencenter-Leiters André Kleinhans in sich. „Sie glauben gar nicht, woran wir alles gedacht haben“, sagt er — und listet unter anderem folgende Ausstattungsmerkmale auf: Kinderzimmer mit eigenem Fernseher und Schreibtisch und PC-Anschluss, Wohnzimmer mit Fernseher und DVD-Player, Baby-Bett und Wickelkommode, Waschmaschine, Trockner, Spülmaschinen-Tabs, Handtücher, Bettwäsche, Toilettenpapier, Pampers und Servietten. Kleinhans drückt es so aus: „Besser als jede Ferienwohnung.“
Schließlich sollen Interessenten in der Lage sein, im Notfall einfach nur mit eben jener eilig gepackten Tasche einziehen zu können. Wie lange? Je nach Bedarf — beispielsweise zwischen 14 Tage und acht Wochen. In Bielefeld, wo die LEG das erste Auszeit-Zimmer angeboten hat, ist von längstenfalls sechs Monaten die Rede.
Ab dem zweiten Quartal ist die neu eingerichtete Wohnung mit ihren 76 Quadratmetern an der Straße Sternenberg bezugsfertig. Und sie soll offen für alle sein, also nicht ausschließlich für Mieter der LEG. Gleichwohl richtet der Vermieter die Wohnung quasi in einem LEG-Viertel ein, in dem er unter anderem auch ein Büro und ein Bewohnercafé unterhält. Wie Kleinhans berichtet, handelt es sich schließlich nicht zuletzt auch um ein Instrument, als Vermieter positiv auf sich aufmerksam zu machen und Fluktuation zu vermeiden.
Die Idee für das Anbieten einer Auszeit-Wohnung stammt dabei schlicht aus der Praxis, aus dem täglichen Umgang mit Mietern und aus Gesprächen, die sich beim Besichtigen von Muster-Wohnungen ergeben. Dabei habe die LEG immer wieder auch mit Trennungsfällen zu tun, erzählt Kleinhans.
Was das vorübergehende Beziehen der Wohnung die Nutzer pro Tag kosten soll, ist noch nicht exakt kalkuliert. Auch hat sich anders als in Bielefeld noch keine lange Liste mit Interessenten gebildet. Dort dauerte es nach Präsentation der Auszeit-Wohnung lediglich eine Woche — und schon meldeten sich mehr als 50 Interessenten.