Wuppertal Neue Details zum Wuppertaler Waffennarr

Wuppertal · Staatsanwaltschaft gibt erste Erkenntnisse nach dem Waffenfund bekannt.

 Ein Teil der Waffen, die bei dem 66-Jährigen Wuppertaler gefunden wurden.

Ein Teil der Waffen, die bei dem 66-Jährigen Wuppertaler gefunden wurden.

Foto: Polizei Wuppertal

Der Wuppertaler, bei dem die Polizei auf eine größere Menge illegaler Waffen und Munition gestoßen war, ist nach ersten Erkenntnissen kein Reichsbürger. Es gebe keinerlei Erkenntnisse über einen extremistischen oder politischen Hintergrund, erklärte Wolf-Tilman Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal, auf WZ-Anfrage. Der 66-Jährige sei einfach ein „Waffennarr und -sammler“, so Baumert. Doch für den Großteil der Waffen habe er eben keine Erlaubnis gehabt.

Die Polizei hatte bei dem Wuppertaler neben sechs Pistolen, die er ordnungsgemäß registriert hatte, 24 weitere Schusswaffen und 2000 Schuss Munition, eine scharfe Handgranate, drei entschärfte Panzergranaten, 650 Gramm Schwarzpulver und drei Kilogramm Treibladung gefunden. Gerade die scharfe Granate sei „unglaublich gefährlich“, so Baumert. Und auch, wenn viele der Waffen alt seien, „sie waren alle scharf“. Das gelte zum Beispiel auch für die Vorderlader, die aufgefunden worden waren.

Anders als in einigen Medienberichten angegeben, habe der Mann keinen Waffenschein, sondern nur eine Waffenbesitzkarte besessen. „Er durfte also eine Waffe nicht führen, sondern nur zu Hause aufbewahren“, erklärt der Staatsanwalt. Aber auch dafür habe es strenge Auflagen gegeben, wie etwa spezielle Panzerschränke und ähnliches. Weil der 66-Jährige den Nachweis darüber aber immer wieder schuldig blieb und nicht weiter reagierte, ordneten die Behörden eine Hausdurchsuchung an — bei der die Beamten dann fündig wurden.

Ein Experte des Landeskriminalamts sei als Entschärfer hinzugezogen worden. Gegen den 66-Jährigen sei ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz eingeleitet worden, so die Staatsanwaltschaft. est