Wuppertal Neue Schwebebahnen: WSW wollen Kinderkrankheiten heilen

Störungen sollen beseitigt werden, zurzeit werden keine neuen Wagen angeliefert.

Die Fehler und Störungen an den neuen Schwebebahnen sollen zeitnah beseitigt werden.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die gute Nachricht: Die lästigen „Kinderkrankheiten“ der neuen Schwebebahnwagen sollen möglichst bald Geschichte sein. Die Wuppertaler Stadtwerke haben am Montag angekündigt, die Schwebebahn und insbesondere die neueste Generation Waggons in den nächsten Wochen fitmachen zu wollen. Denn an den hellblauen Zügen kommt es immer wieder zu Computerfehlern und Störungen, beispielsweise am Türmechanismus.

Foto: Andreas Fischer

Das soll behoben werden, die Zeit dafür wurde mit Bedacht gewählt: Während der Osterferien wird Wuppertal von der Deutschen Bahn verkehrsmäßig abgehängt: Grund dafür sind, wie angekündigt, Arbeiten am neuen elektronischen Stellwerk.

Zwar soll ein Ersatzverkehr eingerichtet werden, doch der Ansturm auf Busse und natürlich auch auf die Schwebebahn dürfte erheblich werden. Da wolle man gewappnet sein, sagte Ulrich Jaeger von den WSW am Montag: „Wie groß der Andrang auf die Schwebebahn tatsächlich sein wird, wissen wir nicht. Doch unser oberstes Ziel ist es, einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen.“

Daher werde man jetzt bei der neuen Wagen-Generation nachsteuern. Elf neue Schwebebahnen sind bislang in Wuppertal eingetroffen, neun von ihnen seien derzeit im Einsatz. An sich habe die Einführung in den Regelbtrieb zwar „erstaunlich gut funktioniert, wir haben immer noch eine Verfügbarkeit von über 99 Prozent“, so Jaeger. Doch die ersten Wochen hätten gezeigt, dass es „Optimierungspotenziale“ gebe — und jede Betriebsstörung sei „natürlich für alle ärgerlich“.

Um die Fehler zu beheben und flexibel auf das Mehr an Fahrgästen reagieren zu können, hätten sich die WSW mit dem Hersteller der neuen Schwebebahnen, der Firma Vossloh-Kiepe, entschlossen, „den zweiwöchigen Fahrzeugtausch in den nächsten vier Wochen auszusetzen, um die Erkenntnisse aus den ersten Betriebswochen optimierend an den bereits gelieferten Fahrzeugen umzusetzen“, wie es am Montag hieß. Die Bahnen werden in Valencia hergestellt.

Das bedeute auch, dass die alten Schwebebahn-Wagen noch etwas länger als ursprünglich geplant im Einsatz bleiben — und sich die neuen Besitzer der dann ausrangierten Schätzchen möglicherweise noch etwas gedulden müssen, bis ihre Schwebebahn zu ihnen kommt.

Am grundsätzlichen Zeitplan der Erneuerung ändere sich durch die Pause bei den Anlieferungen jedoch nichts, so die WSW — wie angekündigt soll der komplette Austausch Anfang 2018 vollzogen sein. Während der kommenden Osterferien sollen die Schwebebahnen je nach Verkehrslage gegebenenfalls im Drei-Minuten-Takt verkehren, in Oberbarmen richten sich die WSW mit Absperrungen, „Drängelgitter“ genannt, auf den zu erwartenden Fahrgast-Ansturm ein.