Neuer Dezernent: CDU hat Beratungsbedarf
Dass Panagiotis Paschalis im März gewählt wird, ist noch nicht sicher.
Wuppertal. Es knirscht ein wenig im Gebälk der rot-schwarzen Kooperation im Rathaus. Eigentlich sollte die Wahl von Panagiotis Paschalis zum Beigeordneten für Bürgerbeteiligung und Beteiligungsmanagement reine Formsache sein. Schließlich ist das Dezernat im Kooperationsvertrag von SPD und CDU vereinbart, und die Sozialdemokraten haben das Vorschlagsrecht. Sie errangen bei der Kommunalwahl im Mai vergangenen Jahres ein paar Stimmen mehr als die Union.
Aber die vermeintliche Formsache könnte sich nun als schwieriger Fall herausstellen. Ein zunächst geplanter Besuch des potenziellen Dezernenten bei der CDU-Fraktion ist ausgefallen. Die Christdemokraten meldeten „Beratungsbedarf“ an. Das klingt nicht nach Einigkeit.
Unklar ist, ob der leidenschaftliche Auftritt des SPD-Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im September die CDU nachdenklich gemacht hat. Andreas Mucke bewarb sich mit einer politisch eindeutig links zu verortenden Rede bei seiner Partei um die Kandidatur. Fast 98 Prozent Ja-Stimmen zeigten, dass er den Nerv der Genossen getroffen hatte.
Nicht aber den Nerv der CDU. Die ist offenbar verunsichert von Muckes Signalen an Grüne und Linke. Dass diese Verunsicherung etwas mit dem Beratungsbedarf der Fraktion zu tun hat, will ausdrücklich niemand bestätigen. Aber Muckes Wahlkampfauftakt hat ebenso wenigen Christdemokraten gefallen.
Dessen ungeachtet stellte SPD-Chef Dietmar Bell den Dezernenten-Kandidaten seiner Partei der Öffentlichkeit vor. „Wir sind überzeugt von Panagiotis Paschalis“, sagte Bell. Es habe einige Bewerbungen gegeben. Kandidaten mit ausgewiesenen Fähigkeiten in Bürgerbeteiligung waren allerdings nicht darunter. Dieses Berufsbild gibt es aber auch nicht.
Über die Bürgerbeteiligung hinaus gehören das Rechts- und das Straßenverkehrsamt sowie das Management der städtischen Beteiligungen an Unternehmen wie WSW, GWG und AWG zum Geschäftsbereich des neuen, 5. Dezernates.