Coronavirus 40 Kinder mehr können Schule und Kita besuchen

Wuppertal · Land ändert Regeln für die Notbetreuung. Dies soll Druck aus belasteten Familien nehmen.

In Wuppertal können 40 Kinder von der neuen Regelung profitieren.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Aus Sorge um Kinder in belasteten Familien dürfen diese Kinder jetzt auch in die Notbetreuung in Schulen und Kitas. Das hat das Land beschlossen. In Wuppertal werden deshalb jetzt voraussichtlich 40 weitere Kinder von Lehrkräften und Erzieherinnen betreut.

Die Notbetreuung soll nur im Notfall helfen. Deshalb galt bisher, dass sie nur Familien in Anspruch nehmen sollten, in denen mindestens ein Elternteil in systemrelevanten Berufen wie der Pflege, bei der Polizei oder im Lebensmittelhandel arbeitet. In der vergangenen Woche waren das 139 Schulkinder und 240 Kitakinder.

Doch Fachleute und Kinderschutzorganisationen warnten davor, dass die Coronaschutzmaßnahmen und die Aufforderung, zu Hause zu bleiben, in belasteten Familien zu erhöhtem Stress führen und darunter wiederum die Kinder leiden könnten. Zudem hätten die Kinder ohne Schul- und Kitabesuch keine weiteren Ansprechpartner außerhalb der Familie.

Deshalb wurden die Vorschriften geändert. Sozialdezernent Stefan Kühn sagt: „Ich als Kinder- und Jugenddezernent finde das richtig.“ Es gebe zwar einerseits den Anspruch, Kontakte insgesamt möglichst weit zu reduzieren. „Aber an der Stelle überwiegt das Schutzinteresse der Kinder.“ Immerhin seien 40 Kinder nur ein sehr kleiner Teil von insgesamt rund 25 000 Kita- und Grundschulkindern in Wuppertal. Auch diese 40 zusätzlichen Kinder sollen dort in die Betreuung gehen, wo sie auch sonst Schule und Kita besuchen – damit keine neuen Kontaktketten entstehen.

Die Regelung betrifft Familien, in denen es entweder eine familiengerichtliche Entscheidung gibt, in der es heißt, es sei wichtig, dass das Kind Kita oder Schule besucht. Oder bei denen in Fallkonferenzen des Jugendamts schriftlich festgehalten wurde, dass das Kind die Kita oder die Ganztagsbetreuung der Schule besucht.

Kühn erklärt, damit sei dafür gesorgt, dass die Kinder täglich Essen bekommen, dass täglich auf angemessene Kleidung und Hygiene geachtet wird und dass täglich Dritte ein Auge auf das Wohlergehen der Kinder haben. kati