Oberbarmen: Skater werten ihren Stadtteil auf
Der Skate-Jam war nur der Anfang: Mit Fördergeldern will die Skate Union Wuppertal einen Skatepark in Oberbarmen bauen.
Oberbarmen. Kick-Flip, Shove-it oder Hard-Flip — spektakulär präsentiert — machen sie Lust auf mehr. Und das wird es demnächst im Skatepark geben, in dem am Eröffnungstag einige „Obstacles“ genannte Hindernisse für tolle Sprünge und reichlich Stimmung unter den Besuchern und Skatern sorgten. „Wir sind super zufrieden und haben eine Menge positives Feedback erhalten“, freut sich Johannes „Ben“ Berg, zweiter Vorsitzender des Vereins Skate Union Wuppertal.
Der erst im Februar gegründete Verein richtete am Samstag auf dem Gelände des alten Felsenspielplatzes in Oberbarmen einen abwechslungsreichen Skate-Jam mit Musik, Flohmarkt, Workshop und Contests aus. Unterstützt von Sponsoren wie Vans, Titus Wuppertal, Carhartt oder G-Trash gab es zudem tolle Preise abzuräumen.
Der Zusammenschluss engagierter Skateboarder hat von der Stadt ein Areal für den Aufbau einer zeitgenössischen Anlage erhalten, um mit Hilfe der Skateboardkultur ein Freizeitangebot für Jugendliche im Bereich Oberbarmen zu schaffen. „Wir, das sind zwölf Skater, haben das Konzept mit Tom Zimmermann, zuständig für Jugendsportprojekte und Spielplatzplanung bei der Stadt, ausgearbeitet und wollen Plätze in Wuppertal wieder skatebar machen“, sagt Berg, „wobei potenzielle Außenflächen fachgerecht gebaut werden sollen.“
Fachgerecht bedeutet in diesem Zusammenhang: Berücksichtigung unterschiedlicher Betonarten sowie Schrägen und Neigungen, die einer TÜV-Abnahme standhalten. Der Skate Union Wuppertal stehen durch die Vereinsgründung Fördergelder zur Verfügung, mit denen die Lebensqualität nicht nur im Osten der Stadt nachhaltig gesteigert werden soll. Johannes Berg: „Beim Bau und Entwurf des Skateparks können sich alle beteiligen. Do-it-yourself-Skateparks benötigen kein Riesenbudget und werden von Skatern für Skater gebaut.“ Davon konnten sich bei der Einweihung des Curbs, dem einzigen Betonhindernis, die Sportler überzeugen. Auf einer mobilen Quarter-Pipe, einem Kicker, einem Fass und zwei Rails zum Grinden oder Sliden war Akrobatik Trumpf.
Tobias (22) aus Elberfeld findet es toll, dass die Stadt „mitzieht“: „Endlich passiert mal was in Wuppertal. Die Initiative, einen Skatepark zu bauen, ist super.“
Auch Biker Stefan vom Dönberg unterstützt das Konzept: „Cool, dass so ein Projekt von der Stadt mitgetragen wird, sonst wird ja wenig gemacht“, sagt der 31-Jährige. Der Vereinsvorsitzende Alkan Ulutas, der mit seinem neunjährigen Sohn Carlos das Fest genießt, lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt: „Wir haben die Rampen selbst gebaut. Große Unterstützung für das Projekt gab es auch von Rolf Martin vom Quartiersbüro und demnächst wollen wir auch mit den Leuten vom Mirker Bahnhof etwas machen und an verschiedenen Stellen planen.“
Während Nouri (3) mit Mama Lydia mit Helm, Schonern und coolem Outfit die ersten „Gehversuche“ auf dem Deck macht, erklärt Szene-Kenner Tom Derichs: „Wuppertal hat bekanntlich wenig Geld. Also haben wir es selbst in die Hand genommen, denn wir sind leidenschaftliche Skater.“