Ökumenische Grußbotschaft: Das Kind in der Krippe bringt Frieden
Ökumenische Grußbotschaft zu Weihnachten
Seit fast 2000 Jahren wird das Evangelium, die frohe Botschaft von der Geburt Christi, verkündet; seit dem 4. Jahrhundert feiern die Christen am 25. Dezember seine Geburt als nach Ostern höchstes Fest. So feiern auch die meisten Menschen in Wuppertal alle Jahre wieder Weihnachten, mit oder ohne Kirchgang, mit mehr oder weniger Brauchtum und als Fest der Familie. Von Weihnachten geht ein Zauber aus, dem sich kaum einer entziehen kann. Dass Weihnachten auch ein Fest des Konsums ist und die wieder erstarkte Kauflust der Deutschen die erste frohe Botschaft für die Wirtschaft Deutschlands — was soll’s? Mitmachen muss ja keiner.
Sicher ist: Weihnachten ist viel mehr, ein Fest, das sehr viele Menschen anrührt. Was rührt sie an? Edith Stein, die heilige Philosophin, die als Jüdin im Konzentrationslager ermordet wurde, hat es einmal so ausgedrückt: „Selbst die Andersgläubigen und Ungläubigen, denen die alte Geschichte vom Kinde zu Bethlehem nichts bedeutet, rüsten für das Fest und überlegen, wie sie da und dort einen Strahl der Freude entzünden können. . . Ein Fest der Liebe und Freude — das ist der Stern, auf den alle in den ersten Wintermonaten zugehen. Für den Christen ist es noch etwas anderes. Ihn führt der Stern zur Krippe mit dem Kindlein, das den Frieden auf Erden bringt.“ Wenn in diesen Tagen die Sehnsucht nach Freude und mehr Liebe unter den Menschen stärker als sonst die Menschen bewegt, ist das mehr als eine Sentimentalität. Es ist ein Widerstrahl des Sterns über Bethlehem. In diesem Stern leuchtet unsere Berufung als Menschen auf: So könnte es sein in dieser Welt und im Leben der Menschen. Gott kommt dem Menschen in Jesus auf menschliche Weise entgegen, um ihn zu rufen, wirklich als Mensch zu leben — das heißt, zu lieben und dieses Gebot an die erste Stelle im Leben zu setzen, in der Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst.
Diese frohe Botschaft, die seit fast 2000 Jahren verkündet wird, provoziert zugleich die Menschen. Sie erinnert die Christen an das, was sie im Alltag oft missachten: Ohne Gott bleiben wir hinter unseren Möglichkeiten zurück. Mit Gott kommt mehr Freude in das Leben, wird die Liebe im Leben stärker. Das Kind in der Krippe, Jesus Christus, bringt Gottes Frieden in mein Leben.
Wir wünschen Ihnen besinnliche, frohe und gesegnete Weihnachten!
Manfred Rekowski ist Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal, Dr. Bruno Kurth ist Wuppertals Stadtdechant.