Herz-Jesu: Eine Kirche macht sich schön für das Christfest
Pünktlich zu Weihnachten ist der Innenausbau des Gotteshauses abgeschlossen.
Unterbarmen. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ — wenn das Kirchenlied zum Weihnachtsfest in der Herz-Jesu-Kirche an der Hünefeldstraße angestimmt wird, dann ist es für die Unterbarmer Katholiken gleich ein doppelter Grund zur Freude. Das Fest der Geburt Jesu können die Gläubigen doch noch in ihrer Kirche feiern, denn der Innenausbau, der im Sommer begonnen wurde, konnte gerade noch rechtzeitig vor den Feiertagen abgeschlossen werden.
Michael Haupt, Pfarrer.
„Wir hoffen, dass nun alle, die während des Umbaus nicht den Weg an die Hünefeldstraße gefunden haben, wiederkommen“, sagt Monsignore Michael Haupt, Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius in Barmen, zu der Herz-Jesu gehört.
Die Einladung — „die Tor macht weit“ — gilt natürlich auch für heute Abend um 18 Uhr, wenn die Christmette gefeiert wird. Dabei hatte vor wenigen Tagen auf der Baustelle noch wenig auf einen festlichen Gottesdienst im Kerzenschein hingedeutet und es sah so aus, als müsse die Gemeinde auch an den Feiertagen im benachbarten Gemeindesaal eng zusammenrücken. Doch nach dem Einbau der neuen Heizung und der Reparatur der großen Glasfenster stehen die Kirchenbänke nun wieder an ihrem alten Platz, und die 1903 erbaute gothische Hallenkirche erstrahlt in altem Glanz. Wie in den Jahren zuvor hat Küster Michael Kusper mit viel Liebe die Weihnachtskrippe aufgebaut und Tannenbäume im Altarraum aufgestellt. Und die Orgel wurde neu gestimmt.
Rund 1,5 Millionen Euro lässt sich das Erzbistum Köln insgesamt die Sanierung der Herz-Jesu-Kirche kosten. Die Reparaturen am Turm wurden bereits im Herbst 2007 abgeschlossen. Wenn es das Wetter zulässt, sollen bald die Gerüste für die Reparaturen am Dach verschwunden sein. Saniert wird auch die Sakristei, wo nur noch der Einbau der Wandschränke aussteht. Und zum Abschluss der Kirchensanierung soll in der wärmeren Jahreszeit der Vorplatz zur Hünefeldstraße erneuert werden.
Ein Grund dafür, dass die Katholische Kirche in das Gotteshaus investiert, obwohl sich die Zahl der Besucher im Ausweichquartier in einem überschaubaren Rahmen hielt, ist die integrative Kraft der Gemeinde. Neben den alteingesessenen Unterbarmern kommen in dem Gotteshaus an der Grenze zwischen Elberfeld und Barmen auch Menschen mit Wurzeln in Afrika, Asien oder Osteuropa zusammen. Und regelmäßig trifft sich dort bald auch wieder eine große Gruppe tamilischer Christen.
Dass die Kirche Herz-Jesu für die nächsten 100 Jahre fit gemacht worden ist, werden die Besucher der Gottesdienste an den Weihnachtstagen mehr fühlen denn sehen, denn für angenehme Temperaturen im Kirchenschiff sorgt die mit Fernwärme betriebene neue Heizung, die über die Fernwärmeleitungen an der Wupper gespeist wird. Die Zeiten, als die Gläubigen in der Christmette entweder in einem überheizten Raum ins Schwitzen kamen oder in den Bänken fröstelten, sind dank einer umweltfreundlichen, modernen Technik vorbei.