Wirtschaft Ohne Firma Riedel aus Wuppertal läuft bei Olympia nichts

Das Unternehmen aus Wuppertal managt bei den Olympischen Winterspielen die Kommunikation.

Foto: Riedel Communications

Wuppertal. Wer die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (Südkorea) live am Fernseher mitverfolgt hat, wird es vielleicht nicht mitbekommen haben, allerdings war es tatsächlich so, dass der Ablauf der Zeremonie ohne Hilfe aus Wuppertal gar nicht erst möglich gewesen wäre.

Schließlich stammt das gesamte Kommunikationssystem, das während der Eröffnung benutzt wurde, aus dem Tal, genauer gesagt von der Firma Riedel Communications. „Unsere Aufgabe bei der Zeremonie ist, das gesamte Kommunikationssystem für Audio zu managen, das heißt alles, was an Sprachkommunikation im Hintergrund läuft“, erklärt Unternehmensgründer Thomas Riedel, der mit seiner Firma auch für die Kommunikation bei der Schlusszeremonie verantwortlich ist.

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Wie groß die Herausforderung und der Aufwand allein für die Eröffnungsfeier war, zeigt sich daran, dass während der gesamten Show mehr als 1000 Empfänger im Einsatz waren — und zwar gleichzeitig. „Und die muss man genauso organisieren und managen wie beim Flugverkehr die Flugzeuge“, erläutert Riedel. „Wenn man da einen Fehler macht, dann gibt es eine Störung im Audio und man kann nicht mehr richtig kommunizieren.“

Probleme gab es jedoch nicht. „Im Ganzen ist unsere Technik so aufgebaut, dass sie nicht komplett ausfallen kann“, versichert Riedel. Diese Verlässlichkeit sowie Funktionalität der Produkte machte Riedel Communications innerhalb der vergangenen 30 Jahre zu einem Global Player. In seinem Segment ist das Unternehmen Weltmarktführer. „Tendenziell ist es so, dass wir in dieser Kategorie drei von vier Jobs bekommen. Wir sind zwar kein Monopolist, aber doch mit Abstand der stärkste Spieler“, erklärt Riedel. So wurden und werden die Kommunikationssysteme aus Wuppertal bereits den Olympischen Sommerspielen in Rio 2016, bei der diesjährigen Halbzeitshow beim Super Bowl sowie bei den Grammy-, Emmy- und Oscarverleihungen verwendet.

(Auf diesem Monitor wird in der Friends of the Games Lounge die südkoreanische und die Wuppertaler Zeit angezeigt. Foto: dpa)

Außer bei den beiden Zeremonien ist Riedel Communications auch während der Spiele an den jeweiligen Sportstätten vertreten. „Dort werden alle Signale für Audio, Video und Daten über unsere Systeme hin- und hergeschickt. Da gehört das Thema Zeitnahme dazu, aber auch Anzeigen für Großbilddisplays und LED-Wände“, erläutert Riedel.

Ein weiteres Projekt, das Thomas Riedel in Südkorea verfolgt, ist die sogenannte Friends of the Games Lounge. In dieser können sich Firmen und Leute, die hinter den Kulissen arbeiten, treffen und miteinander austauschen. Das Ziel dieser speziellen Plattform: Die gesammelten Erfahrungen zu bündeln, um die Spiele besser, spannender und emotionaler zu machen.

Laut Riedel wird das Angebot, das es bereits in Rio gab, sehr gut angenommen. Oftmals kommt es auch vor, dass sich Menschen unterschiedlicher Nationen in der Lounge wiederfinden. Und dort können die Gäste auch erfahren, wie spät es in Wuppertal ist. Denn auf einem Bildschirm der Lounge wird außer der südkoreanischen Zeit auch die aktuelle Uhrzeit aus dem Tal angezeigt. Auch an diesem kleinen Detail wird deutlich: Wuppertal spielt in Pyeongchang eine nicht zu unterschätzende Rolle.