Parkinson: Eine Gruppe für junge Erkrankte
Betroffene machen jetzt auch gemeinsam Reha-Sport.
Wuppertal. Parkinson: Der Name der tückischen Krankheit des Nervensystems wird meist mit hohem Alter in Verbindung gebracht. Doch an der Schüttellähmung, wie Parkinson früher genannt wurde, leiden auch etwas jüngere Menschen. Biggy Hoebel-Nöckel ist eine von ihnen. Die 52-jährige Solingerin entwickelte mit Anfang 40 erste Symptome der Krankheit und wie in vielen Fällen wurden diese auch bei ihr zunächst falsch gedeutet. Denn Zittern der Finger oder der Hand ist nur eine mögliche Auswirkung; Schwindel und andauernde Schwäche sind weitere.
Biggy Hoebel-Nöckel, Betroffene
„Der Austausch mit anderen Betroffenen tut gut“, sagt Biggy Hoebel-Nöckel, die im vergangenen Jahr eine Selbsthilfegruppe für Betroffene unter 60 gegründet hat - eine der sechs für jung Erkrankte der Deutschen Parkinson Vereinigung (www.parkinson-vereinigung.de). Es sei wichtig, ein eigenes Forum zu haben: „Jungerkrankte stehen oft noch mitten im Arbeitsleben, sie können oder wollen sich nicht outen“, erklärt die Mutter zweier Töchter. „Junge Erkrankte haben ganz andere Herausforderungen, die sie neben ihrer Krankheit meistern müssen. Beispielsweise Kinder in Ausbildung, pflegebedürftige Eltern, Altersabsicherung.“
Die „JuPa“ genannte Gruppe für junge Parkinson-Erkrankte trifft sich einmal im Monat und richtet sich an Betroffene, „die bis 59 Jahre und 364 Tage alt sind“, sagt Biggy Hoebel-Nöckel. „Dabei geht es um Austausch, Kontakt, und auch um Miteinander - Partner und Angehörigen sind ebenfalls willkommen.“
Neben diesen Treffen gibt es ab dem kommenden Monat noch ein weiteres Angebot: Reha-Sport für jung Erkrankte. Erster Termin ist Dienstag, 18. August, in Solingen. Der Wald-Merscheider Turnverein (MWTV) wurde als ausführender Verein hierzu gewonnen. „In der Sportgruppe gibt es eigens ausgebildete Trainer“, sagt Biggy Hoebel-Nöckel. „Sie haben spezielle Übungen und Ansätze.“ Denn die Bedürfnisse seien individuell verschieden. Red