Neue Bewirtung Pausenbrote im Wuppertaler Opernhaus

Wuppertal · Die für die Bewirtung zuständige Culinaria ist ausgezogen, die Boerse Gastronomie GmbH zieht bald ein.

Im Wuppertaler Opernhaus wird es demnächst ein neues, gastronomisches Angebot geben.

Im Wuppertaler Opernhaus wird es demnächst ein neues, gastronomisches Angebot geben.

Foto: Andreas Fischer

Die Culinaria zieht aus, die Boerse Gastronomie GmbH zieht ein: Im Opernhaus in Barmen steht ein Gastronomenwechsel an. Der Pachtvertrag mit der Culinaria ist ausgelaufen, berichtet deren Geschäftsführer Carsten vom Bauer. Übernommen wird die Gastronomie nun von Markus Spindler, Geschäftsführer der Boerse Gastronomie GmbH. „Es stehen noch ein paar Baumaßnahmen aus“, berichtet er auf WZ-Anfrage. Ein Eröffnungsdatum stehe somit noch nicht fest. Wohl aber, dass sich die Opernhausbesucher demnächst auf Pausenbrote freuen können.

„Wir wollen eine Bistroküche mit schneller, einfacher und ehrlicher Küche anbieten, die frisch ist im Sinne von Nachhaltigkeit“, erklärt Spindler. Das Pausenangebot solle sich zum bisherigen Angebot ein wenig verändern. „Wir haben die Idee vom Pausenbrot: Neben Brezeln soll es Brote geben, die je nach Saison belegt sind.“ Er sei selbst Theatergänger und kenne das Phänomen: Der Tag läuft anders als geplant, von der Arbeit gehen die Menschen direkt in die Oper – und möchten noch eine Kleinigkeit essen, die schnell zubereitet ist. „Sie kommen vielleicht eine Stunde eher, haben aber nicht die Zeit, ein oder zwei Stunden zu sitzen und zu essen“, weiß er aus Erfahrung.

„Wir kommen aus dem Kulturbereich und sind es gewohnt, da ein bisschen anders zu denken. Wir wollen offen sein und Speisen deutlich unter 20 Euro anbieten. Wenn die günstigste Karte im zweiten Rang weniger kostet als eine Kinokarte, sollte es etwas zu essen geben, das vergleichbar ist zu Popcorn im Kino“, sagt Spindler.

Bereits seit neun Jahren betreibt die Boerse Gastronomie GmbH die Kantine des Opernhauses, seit sieben Jahren auch die Gastronomie im Theater am Engelsgarten. Auch das kleine Haus im Schauspielhaus ist in Händen der Boerse Gastronomie GmbH. „Wir sind seit Jahren Kooperationspartner der Wuppertaler Bühnen“, sagt Markus Spindler.

Bewirtschaftung ist nicht immer wirtschaftlich

Bevor die Boerse Gastronomie GmbH den Betrieb von Kantine und Theater am Engelshaus übernommen hat, lagen die beiden Stätten ebenfalls in Verantwortung der Culinaria. 13 Jahre lang lief der Pachtvertrag mit dem Opernhaus – neben dem Betrieb der Brasserie gehörten auch die Pausenbewirtung im Vorderhaus, Wegweiser-Aufgaben und die Garderobe zum Portfolio der Culinaria, berichtet Carsten vom Bauer.

Dass bereits vor einigen Jahren der Gastronomenwechsel bei Kantine und Theater am Engelsgarten stattgefunden hat, hat einen Grund: „Die Kantine hat montags bis sonntags sieben Tage die Woche geöffnet. Vorstellungen im Opernhaus sind meist an nur drei Tagen in der Woche, mal auch nur zwei, mal an vier Tagen. Sie müssen dafür aber die Mitarbeiter vorhalten“, so vom Bauer. Auch im Theater am Engelsgarten habe es oft nur eine Vorstellung in der Woche gegeben. „Wir haben damals gesagt, dass wir eigentlich einen Zuschuss bräuchten, um die Kantine zu betreiben“, sagt er. So sei die Boerse Gastronomie ins Spiel gekommen, die den Betrieb übernommen hat. „Wir haben das Herrn Spindler überlassen. Das hat sich meiner Meinung nach gut ergänzt.“

Im Frühjahr dann wurde angekündigt, dass der Pachtvertrag für alle Bereiche – Kantine, Theater am Engelsgarten, Opernhaus mit Brasserie und Vorderhaus – neu ausgeschrieben werden solle. „Das sollte alles in einer Hand sein“, erklärt vom Bauer. Die Culinaria habe sich zwar beworben, aber den Zuschlag nicht erhalten. Ein tägliches Öffnen des Bistros oder Öffnungszeiten nach den Vorstellungen, sei nicht immer wirtschaftlich gewesen. „Mit der Oper hat es 13 Jahre sehr, sehr gut funktioniert. Es ist schade, dass das nicht weitergeführt wird, aber das darf auch mal jemand anderes machen. Vielleicht tut der frische Wind der Oper gut“, ist sich Carsten vom Bauer sicher. Mit Beginn der Sommerpause ist die Culinaria aus dem Opernhaus ausgezogen.

Die Culinaria sorgt weiterhin in der Stadthalle und im Zoo – dort im Restaurant Okavango – für die Versorgung der Besucher. Auch in der Schul- und Kitaverpflegung ist das Unternehmen aktiv. Ein weiteres Standbein solle nun noch weiter ausgebaut werden: „Eat and work“ heißt das Konzept, bei dem die Culinaria in Firmen mit Köchen vor Ort ist und täglich frische Mahlzeiten zubereitet. „Wir sind Wuppertal sehr verbunden und offen für Gespräche jeglicher Art, ob mit der Stadt oder weiteren Unternehmen“, sagt vom Bauer.