Meinung WZ-Kommentar zum Ärger um die E-Scooter: Egoismus trumpft

Wuppertal · Wieso kommen einige Forderungen um die Scooter erst jetzt? Hat man nicht vorab aus Erfahrungen lernen können?

alexandra.dulinski@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Und täglich grüßt das Murmeltier – und damit die scheinbar niemals enden wollende Diskussion um E-Scooter. Zu Recht beklagen die Wuppertaler falsch abgestellte Fahrzeuge. Dass die Scooter im Weg stehen, ist schlichtweg nicht notwendig. Dass sie für blinde Menschen auch noch notwendige Orientierungshilfe blockieren, schlichtweg leichtsinnig. Mit Sicherheit denkt keiner der Nutzer über die Konsequenzen nach, die solch ein falsch abgestellter E-Scooter haben kann. Es wird nicht weiter gedacht, der Egoismus übertrumpft die Rücksichtnahme – Hauptsache, der Scooter steht, der Rest: egal. Das hat etwas mit Erziehung zu tun.

Dass Anbieter auch bei den technischen Möglichkeiten nachbessern – zum Beispiel, indem die Scooter in Verbotszonen gar nicht erst funktionieren – ist wünschenswert. Dennoch stellt sich die Frage: Wieso kommt die Forderung erst jetzt? Wuppertal ist bei weitem nicht die erste Stadt, in der die E-Scooter unterwegs sind. Allein in der direkten Nachbarstadt Solingen gibt es sie deutlich länger. Hat man da nicht vorab aus Erfahrungen lernen können? Die Verträge sind geschlossen – angepasst werden müssen hätten sie aber schon vor dem Start am Markt. Bei allen technischen Veränderungsmöglichkeiten – ohne Rücksichtnahme der Nutzer sind auch hier am Ende die Anbieter aufgeschmissen. Denn das Verhalten der Fahrer haben sie nur bedingt in der Hand.