Kommentar Ärger um Obdachlosenunterkunft in Krefeld: Kommunikationsproblem?

Meinung | Krefeld · Die aktuellen Fälle von der Obdachlosenunterkunft an der Feldstraße in Krefeld erinnern stark an die zuletzt aufgekommenen Beschwerden bezüglich der Situation rund um den Hauptbahnhof. Ein Kommentar.

Rund um die Unterkunft für Wohnungslose an der Feldstraße in Krefeld machen sich Anwohner Sorgen.

Foto: wz/Mocnik

Die aktuellen Fälle von der Feldstraße erinnern stark an die zuletzt aufgekommenen Beschwerden bezüglich der Situation rund um den Hauptbahnhof, wo nach Zeugenberichten offen Drogen gehandelt werden sollen. Anwohner fühlen sich hier wie dort offenbar häufig alleine gelassen von Kommunalem Ordnungsdienst und Polizei – oder zumindest nicht ernst genommen.

Von außen betrachtet, stellt sich die Situation mindestens merkwürdig dar. Auf der einen Seite die Anwohner, die unabhängig voneinander von Kostenpflichtiger Inhalt Ruhestörungen und starker Verschmutzung berichten und gleichzeitig Kritik an den Ordnungsbehörden üben, weil diese sich nicht kümmerten. Auf der anderen Seite eben jene Ordnungsbehörden, die nichts von Beschwerden wissen wollen, die Situation insgesamt als ruhig wahrnehmen. Ein Kommunikationsproblem? Falls ja, sollte dieses schnellstmöglich behoben werden. Denn auch wenn Sicherheit immer ein im höchsten Maße subjektives Empfinden ist, sollten die Bedenken und Sorgen der Anwohner ernst genommen werden. Wenn am Telefon Hilfesuchenden allerdings lediglich eine Handy-App für den sicheren Heimweg – die zweifelsfrei ihren Nutzen hat – empfohlen wird, muss es keinen wundern, dass das Vertrauen schwindet.

Grundsätzlich ist zumindest der Stadt der Handlungswille nicht abzusprechen. Kurzfristige Maßnahmen scheinen zu greifen. Am Dienstag nämlich war es rund um die Feldstraße tatsächlich auffällig ruhig.