Pediküre im Zoogehege

Bei einem verletzten Eisbärenfuß oder zu langen Steinbockklauen greifen die Tierpfleger zu besonderen Maßnahmen.

Foto: Zoo

Das sommerliche Wetter der letzten Wochen war für uns Menschen allemal sandalentauglich. Auch im Grünen Zoo haben wir uns in letzter Zeit immer wieder mit Füßen beschäftigt, allerdings aus tiermedizinischen Gründen. Wer ganz genau hinschaut, kann zum Beispiel bei einem unserer Königspinguine einen dezenten schwarzen Verband am rechten Fuß erkennen. „Swantje“ hat Druckstellen unter der Fußsohle entwickelt.

Foto: Andreas Fischer

Wie bei Hühneraugen sind schmerzhafte Hornschwielen entstanden, die eine längere Behandlung erfordern. Aktuell trägt sie eine individuell angepasste Polstersohle zur Entlastung dieser Bereiche, die regelmäßig erneuert wird. Von dem Verband lässt sie sich nicht stören, sie geht damit schwimmen und läuft schon sichtlich leichter.

Unsere Eisbärendame „Anori“ hatte sich eine Verletzung zwischen zwei Zehen an der Vorderpfote zugezogen. Da zahlte sich das medizinische Training aus, das die Pfleger täglich mit ihr machen. Auf Kommando schob sie die betroffene Pfote unter dem Gitter hindurch, wie sie es so oft geübt hatte, und hielt auch tapfer still. Die Verletzung konnte gereinigt und eine Salbe aufgetragen werden, so dass die Wunde schnell verheilte.

Nicht ganz so einfach war es bei unseren Steinböcken. Bei zwei Tieren, beide schon älter und nicht mehr ganz so viel auf dem Felsen unterwegs, waren die Klauen zu lang geworden. Um hier in Ruhe eine ausgiebige Pediküre mit Zange, Hufmesser und Flex durchzuführen, mussten die Tiere in Narkose gelegt werden. Aber auch davon haben sie sich schnell erholt und sind jetzt wieder rundum gut zu Fuß.