Hobby Pensionierte Lehrer betreiben neuen Modelleisenbahn-Laden in Wuppertal

Wuppertal · An der Wiesenstraße werden auch Ferienkurse und Seminare für junge Leute angeboten.

Klaus Weikamp und Bernd Schreiber (v.l.) bringen Kindern Modell-Landschaften näher.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Von Stephan Eppinger

Seine erste Modelleisenbahn hat Klaus Weikamp schon als Kind bekommen. „Später habe ich das Thema etwas aus den Augen verloren. Das hat sich geändert, als ich mit meinem damals fünfjährigen Sohn auf dem Flohmarkt eine Modelleisenbahn entdeckt habe. Die haben wir dann gemeinsam aufgebaut. Später hat sich die Sache immer weiter entwickelt“, berichtet der 61-Jährige.

In seinem Wohnhaus an der Helmholzstraße entsteht im Keller auf 17 Quadratmetern eine große Modelleisenbahn-Landschaft, die von der Wuppertaler Nordstadt inspiriert wurde. „Die wurde dann auch regelmäßig bei Publikumstagen der Öffentlichkeit präsentiert. Gleichzeitig habe ich meinen heutigen Partner, Bernd Schreiber, für das Modelltraumland kennengelernt. Der war gleich alt wie ich und begeisterte sich ebenfalls für das Thema Modellbau.“

Das nimmt der Lehrer für Musik, Kunst und Technik auch in den Schulunterricht mit. „Die Schulleitung war einverstanden und so war es möglich, mit den Schülern in verschiedenen Jahrgangsstufen im Technikunterricht Landschaften zu bauen. Die jungen Leute waren sofort begeistert und hatten Spaß daran, Kreativität und handwerkliche Fähigkeiten bei so einem Projekt zu vereinen. Diese Faszination hat sich auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung nicht verändert. Hier können Kopf und Hand perfekt zusammenarbeiten.“

Es dauert nicht lange, bis Weikamp und Schreiber den Modellbau in außerschulischen Kursen für Kinder und Jugendliche anbieten. „Das war in der Alten Feuerwache. Der Aufwand war immer ziemlich groß, da wir das Material in bis zu 15 Kisten transportieren mussten.“ Jetzt hat das Duo mit seinem Modelltraumland einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und seit April ein ehemaliges Ladenlokal an der Wiesenstraße 48 als Lehrwerkstatt für Modellbau angemietet. Auf den 55 Quadratmetern gibt es neben einer Werkstatt und einem Materiallager auch einen Seminarraum.

Wochenendkurse
sind in der Planung

„Aktuell bieten wir in den Ferien Ein- oder Zwei-Tageskurse an, bei denen die Kinder und Jugendlichen auf einer kleinen leeren Holzplatte Landschaften mit Wiesen, Wegen oder auch Seen bauen können.“ Geplant sind im kommenden Jahr kostenpflichtige Wochenkurse, bei denen dann dreidimensionale Landschaften mit Felsen und Bergen entstehen sollen. „Dazu kommen als weitere spannende Themen beispielsweise die digitale Steuerung von Modelleisenbahnen oder die Beleuchtung von Modellhäusern, zu denen wir auch Seminare anbieten wollen. Neben den Kindern und Jugendlichen wollen wir so auch Erwachsene ansprechen, die ihre Fähigkeiten und ihr Wissen beim Modellbau erweitern möchten. Auf diese Weise kann ein ganzes Netzwerk zum Thema entstehen. Gemeinsam kann man deutlich mehr erreichen.“

Ferienangebote für
Kinder sind kostenlos

Dazu könnte auch eine richtig große Modellbahnlandschaft gehören, die in noch zu findenden Räumen für das Publikum aufgebaut wird. „Dazu bräuchten wir aber ein deutlich größeres Team.“ Die aktuellen Angebote werden vom Verfügungsfonds für Städtebauförderung der Stadt Wuppertal (Mirker Quartierfonds) finanziell unterstützt. Die jetzigen Ferienangebote für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren sind kostenlos. Freie Plätze gibt es noch in der letzten Ferienwoche vom 9. bis zum 13. August.