Stadtentwicklung Stufe für Stufe: Petition und Spendenaktion für die Jakobstreppe

Elberfeld · Nach dem WZ-Artikel gab es viel Resonanz für die Initiative von Marcus Kammel. Auch Steinmetz Thomas Lange ist jetzt mit im Boot.

Marcus Kammel auf der seit 2009 gesperrten Jakobstreppe, die Friedrich-Ebert-Straße und Nützenberger Straße verbindet. Er setzt sich dafür ein, dass das Denkmal endlich saniert wird.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eine Petition, die aktuell bereits mehr als 250 Personen unterzeichnet haben, und eine Spendenaktion „Stufe für Stufe“: Marcus Kammel setzt sich weiter für die Restaurierung der Jakobstreppe ein. Und, das gibt er unumwunden zu, „ich will den Druck auf die Stadt erhöhen“.

Das Denkmal, das auf 155 Stufen die Friedrich-Ebert-Straße mit der Nützenberger Straße verbindet, ist seit mehr als zehn Jahren gesperrt. Dass die Stadt dort tätig wird, scheint aktuell vorerst unwahrscheinlich. Im knappen Haushalt ist in den nächsten Jahren kaum Platz für eine Treppe, deren verkehrliche Bedeutung aus Sicht der Verwaltung gering ist. Kammel, der ein Anliegerhaus verwaltet, will das aber nicht länger mitmachen, wie er vor ein paar Wochen beim WZ-Besuch verdeutlichte.

BV: Verwaltung soll Kostenexplosion erklären

Auf den Artikel habe er sehr viel Resonanz bekommen, freut er sich. Die SPD Elberfeld-West hatte ihn zum Beispiel direkt zur Video-Fraktionskonferenz eingeladen. Auch in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung war das Denkmal Thema. Wilfried Franz Goeke-Hartbrich von den Grünen, der für seine Fraktion bei der Verwaltung nachgefragt hatte, wie die Verwaltung auf die hohe Summe von 830 000 Euro für die Restaurierung komme, zeigte sich mit der Antwort aus dem Rathaus wenig zufrieden.

Dass alleine 50 000 Euro für die Planung veranschlagt würden, könne eigentlich nicht sein. Ein Vertreter des Fachressorts solle deshalb in einer der nächsten Sitzungen der BV erklären, warum die Arbeiten so teuer würden. Angefangen, so war in der BV zu hören, habe man mal mit 200 000 Euro. Die Stadt sprach in ihrer Antwort von 480 000 Euro im Jahr 2010. Dass die Summe immer weiter steigt, dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass seit Jahren gar nichts mehr passiert ist.

Ein Punkt, den auch Kammel nicht länger akzeptieren will. Er hofft auf weitere Mitstreiter. Steinmetz Thomas Lange aus Sprockhövel – in Wuppertal dadurch bekannt geworden, dass er im vergangenen Jahr die Mängel an der Mauer am Döppersberg öffentlich machte – hat er bereits gewonnen.

Gemeinsam mit ihm kam auch die Idee der Spendenaktion. Stufe für Stufe, so hoffen die beiden, beteiligen sich die Wuppertaler. „Plaketten an jeder einzelnen Stufe würden dann an die Spender erinnern“, sagt Kammel.

Spender könnten Plaketten
auf den Stufen erhalten

Das wäre eine tolle Sache, findet der Steinmetz. 200 Euro pro Stufe würde man ansetzen. Das mal 155 wurde natürlich noch nicht die Endsumme bedeuten. „Aber es wäre ein Anfang. Die Treppe muss erhalten bleiben“, sagt Lange, der sich in Wuppertal unter anderem auch im Förderverein zur Restaurierung des Belvedere-Turms an der Kohlstraße engagiert. Zudem, so die Forderung, müsste sich die Stadt um eine Förderung über Denkmalschutzprogramme bemühen, so Lange. Der Eigenanteil, der dann noch bleibe, wäre einfacher zu stemmen.

Kammels Initiative ist nicht die einzige, die sich für die Treppe einsetzt. Auch der Förderverein Historische Parkanlagen um Brigitte Alexander ist an dem Thema dran. Erfahrung mit der Restaurierung hat der Verein. So sorgte er unter anderem mit dafür, dass die Wolkenburgtreppe zum Klophaus-Park nach langer Sperrung wieder begehbar wurde.

Das hofft Kammel auch für die Jakobstreppe. Schließlich seien durch die unterlassene Instandhaltung der Jakobstreppe längst auch die angrenzenden Grundstücke in Gefahr. Die Stadt müsse sich bewegen, fordert er – und hält weiterhin für sich eine Klage gegen die Verwaltung offen. Allerdings, das weiß er auch, müsste sich auch Unterstützung in der Politik finden. Die BV steht zwar hinter dem Anliegen. Doch auch sie blitzte zuletzt erneut mit einem Antrag ab, die Mittel für die Restaurierung in den Haushalt zu stellen – die übergeordneten Gremien sagten „Nein“ zu dem Anliegen.