Wirtschaft „Wir wollen das Leben für die Betroffenen besser gestalten“
Wuppertal · Das Wuppertaler Unternehmen hilft Pflegebedürftigen, in denen es ihnen geeignetes Personal vermittelt.
Was passiert mit Mutter oder Vater, wenn sie plötzlich nicht mehr alleine wohnen können? Hans Gerd Prange aus der Wuppertaler Schuhfamilie Prange (Klauser) erlebte diese Situation selbst. Und erkannte, wie wichtig eine vertrauensvolle Beziehung zu möglichen Pflegepersonen ist. Während er vorher Einzelhandelskaufmann gelernt und BWL studiert hatte, entschied sich Prange nun für eine ganz neue Richtung: Als Franchise-Unternehmer vermittelt der Wuppertaler Haushaltshilfen, die sich rund um die Uhr und bei ihnen zu Hause um betagte Menschen kümmern. „Das ist eine wirklich sinnvolle Tätigkeit“, sagt Prange.
Gemeinsam mit Silke Haringer und Hubertus Müller gründete er die Pflegehelden Rhein-Wupper und vermittelt jetzt zumeist polnische Haushaltshilfen, die jeweils für sechs bis acht Wochen bei ihren Auftraggebern wohnen. Sie erledigen alle anfallenden Hausarbeiten wie Putzen, Waschen und Kochen, helfen jedoch auch bei der Körperpflege. Außerdem begleiten sie die Senioren zu Arztterminen oder auf Spaziergänge und dienen als Ansprechpartner und Vertrauensperson. „Uns ist es wichtig, dass die Chemie stimmt zwischen Auftraggeber und Haushaltshilfe“, betont Prange. „Wir wollen das Leben für die Betroffenen wieder qualitativ besser gestalten.“ Deshalb spricht er zu Beginn ausführlich mit den Auftraggebern, um möglichst genau ihre Wünsche und Anforderungen zu erfahren. Dort sieht er auch gleich die Wohnverhältnisse: Wie gut ist das Bad geeignet für die Pflege, wie sieht das Zimmer für die Hilfskraft aus?
Die Pflegekräfte
erhalten alle Mindestlohn
Über ein großes Netz an Werbebüros in Polen versuchen die Pflegehelden dann, passende Helferinnen zu finden. Alle müssen zumindest etwas Deutsch sprechen. In der Regel wechseln sich drei Pflegekräfte auf einer Stelle ab. Der Preis liegt bei rund 80 Euro am Tag – abhängig von den Deutschkenntnissen und den jeweiligen Anforderungen. Falls es Probleme gibt, suchen die Pflegehelden innerhalb kürzester Zeit Ersatz.
„Unsere Kräfte erhalten alle deutschen Mindestlohn und sind in Polen fest angestellt und sozialversichert“, betont Prange. Sie haben einen freien Tag pro Woche sowie eine geregelte Mittagspause. 80 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen. Angesichts der Corona-Pandemie haben die Pflegehelden darauf spezialisierte Schulungen für alle Pflegekräfte eingerichtet. Hans Gerd Prange freut sich immer, wenn die alten Menschen unter der Pflege ihrer Angestellten aufblühen und die Kinder keine Angst mehr um ihre Eltern haben müssen. Das Unternehmen Pflegehelden Rhein-Wupper mit Büros in Wuppertal (Brucknerweg) und Düsseldorf wächst so kontinuierlich.