Waldpflege Pflegemaßnahmen für einen ökologisch hochwertigen und klimastabilen Wald in Wuppertal
Wuppertal · Die städtische Forstabteilung startet ab dem kommenden Montag, 8. Januar, mit Pflegemaßnahmen auf dem Freudenberg in das neue Jahr.
Das Ziel der Pflegemaßnahmen sei vor allem, solche Bäume zu entnehmen, die stark unter der Dürre der letzten Jahre gelitten haben. Zudem sollen insbesondere auch jene Bäume gefördert werden, die unter den zukünftigen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Das Fällen der Bäume diene der langfristigen Sicherung des Artenreichtums und der Entwicklung eines stabilen Mischwalds. Denn die verbleibenden Bäume erhalten dadurch mehr Kronen- und Wurzelraum und können besser wachsen. Durch den größeren Wurzelraum sind die verbleibenden Bäume bei Trockenheit auch weniger anfällig. Der Wald wird stabiler, artenreicher und stufiger, denn durch den vermehrten Lichteinfall entwickelt sich Naturverjüngung und eine Kraut- und Strauchschicht.
Ein kleinflächiges Nebeneinander von jungen und alten Bäumen unterschiedlicher Baumarten wird dabei angestrebt. So bleibt der Wald am stabilsten und kann am meisten Organismen wie Tieren und Pilzen einen Lebensraum bieten. Dort wo Straßen und Bebauung weit genug entfernt sind, wird zudem auch dem natürlichen Zerfall der Bäume genügend Raum gelassen.
Das Astreisig der gefällten Bäume wird aus ökologischen Gründen in den Beständen liegen gelassen, da es Vögeln Unterschlupf und Nistmöglichkeit bietet und dem Nährstoffkreislauf wieder zugeführt wird.
Durch die Fällarbeiten und den Transport des Holzes kann es auf den Wegen, besonders bei ungünstiger Witterung, zu Behinderungen kommen. Die Abteilung Forsten bittet für die Dauer der Arbeiten um Verständnis.
Die befestigten Wege werden wieder freigeräumt und, falls nötig, im kommenden Sommer wieder ausgebessert. Auf unbefestigten Trampelpfaden bleiben hingegen die Baumkronen liegen, damit sich hier die Natur regenerieren kann.
Absperrungen beachten: Lebensgefahr droht
Waldbereiche, in denen Bäume gefällt werden, dürfen nicht betreten werden. Darauf weist die städtische Forstverwaltung hin. Das gilt auch für die Wege (Landesforstgesetz).
Das Verbot dient der Sicherheit der Waldbesucher: Umstürzende Bäume oder fortgeschleuderte Äste können sogar für Lebensgefahr sorgen. Mindestens 50 Meter Sicherheitsabstand zu den Männern mit den Sägen müssen eingehalten werden. Die gefährlichen Zonen sind mit gut sichtbarem rot-weißem Band abgesperrt. Sind die Durchforstungen in einem Abschnitt beendet, wird er wieder freigegeben.
Nachhaltige Forstwirtschaft
Die Holznutzungen in den Stadtwäldern sind „nachhaltig“, das heißt, seit sieben Jahrzehnten wachsen in den Stadtwäldern mehr Bäume nach, als gefällt werden. Das zeigten die Ergebnisse der Forstinventur. Trotz Orkanschäden durch „Kyrill“ und trotz regelmäßiger Baumfällungen nahm die Stadtwaldfläche stetig zu: Das Durchschnittsalter der Bäume und der Holzvorrat sind aktuell so hoch wie seit Jahrhunderten nicht.