Pflegende wollen bessere Arbeitsbedingungen
Gegen den Pflegenotstand und für bessere Arbeitsbedingungen protestierten Mitarbeiter in Pflegeberufen am Wochenende.
Wuppertal. Für zehn Minuten sitzen rund 60 Wuppertaler mit grünen OP-Hauben und beschrifteten Plakaten auf dem Boden vor den Cityarkaden. „Wir wollen der Politik zeigen, dass es nicht so geht. Bald müssen die Pfleger selbst gepflegt werden“, sagt die 29-jährige Anästhesistin Denise Dahlmanns.
Unter dem Motto „Die Pflege liegt am Boden“ wurde ein bundesweiter Flashmob zu den derzeitigen Zuständen in der deutschen Pflegebranche am vergangenen Wochenende organisiert.
Anke Bremenkamp (60 Jahre) ist Initiatorin des Flashmobs in Wuppertal: „Wir möchten symbolisch darstellen, wie kaputt sich die Menschen in den Pflegeberufen heutzutage fühlen und deswegen liegen wir alle auf dem Boden“. Organisiert wurde die dritte Flashmob-Aktion in Wuppertal über Facebook, Mundpropaganda und E-Mails. Wenn 60 Menschen vor dem Eingang der Cityarkaden auf dem Boden liegen, verharren schon mal flanierende Fußgänger.
„Manche bleiben stehen und fragen neugierig, warum wir auf dem Boden sitzen. Andere sagen direkt: ,kämpft weiter und plant noch mehr solche Aktionen’. Das macht Mut“, sagt die Anästhesistin.
Was die Flashmob-Aktivisten aus der Pflegebranche erreichen wollen, erklärt Veranstalterin Anke Bremenkamp: „Erstens leiden wir unter Personalknappheit, es passieren so viel schneller Pflegefehler. Zweitens, die Ausbildung muss attraktiver gestaltet werden, damit mehr junge Leute auf den Job wieder Lust haben“ so die 60-Jährige. „Drittens fehlt die Anerkennung der Pflegenden in der heutigen Zeit, das muss sich ändern.“
Auch Krankenschwester Sandra Harnoth macht sich Gedanken über ihre Zukunft: „Wenn die Zustände in der Pflegebranche weiterhin so bleiben, weiß ich nicht, ob ich den Beruf noch 30 Jahre ausüben kann.“ Doch die nächste Flashmob-Aktion ist schon in Planung: Die nächste Aktion soll am Samstag, 12. April, starten.