Wuppertals gefühlte "Sommertage"
Bei Temperaturen von mehr als 20 Grad hat die Stadt viel für Menschen zu bieten, die sich nach Luft und Sonne sehnen
Wuppertal. Auch in Wuppertal wurde gestern erstmals in diesem Jahr die 20-Grad-Marke geknackt — ungewöhnlich früh, denn laut des astronomischen Kalenders ist der Winter nicht einmal zu Ende. Bei strahlend blauem Himmel war vor allem Freizeitspaß unter dem blauen Himmel angesagt — auf der Nordbahntrasse, im Zoo oder in den Gärten.
Mit Sonnenbrillen auf der Nase warten zum Beispiel am Samstag viele Besucher am Skulpturenpark auf den Einlass. Unter ihnen Sabine Henrich, die den Blick streifen lässt. „So ein schöner Frühlingstag“, schwärmt sie. Ob der Skulpturenpark, die Hardt oder der Zoo: Sie alle wurden am Samstag zu Besuchermagneten.
Knapp zehn Minuten dauert es, bis Sabine Henrich im Skulpturenpark vor der alten Villa steht. Dort sind im Rahmen der Peter Pabst Ausstellung auf den Fenstern die Tänzer des Wuppertaler Tanztheaters zu sehen — eine Installation. Die Blicke der Zuschauer sind gebannt. „Das Zusammenspiel zwischen Tanztheater und Raumkunst funktioniert großartig“, betont Thomas Hilbig. Entspannt sitzt er auf dem Boden — den Park und die Skulpturen im Rücken. Eine Runde habe er schon gedreht. Jetzt lasse er den Nachmittag ausklingen.
Schon an den vergangenen Wochenenden musste der Wuppertaler Zoo nicht über Besuchermangel klagen. Doch an diesem Wochenende sorgt die wärmende Sonne für den ersten ganz großen Ansturm des Jahres. Auf dem Weg hinauf zum Löwengehege kommen Max (7) und Mutter Tanja Ullmann sogar ins Schwitzen. „Puh, ganz schön anstrengend“, meinen die beiden lachend. Auch das Eis in der Hand verschafft wenig Abkühlung. Den Eisbären im kalten Wasser geht es da anders. Fast ein bisschen neidisch beobachtet Henri (4) die Raubtiere im kühlen Nass. Und das Anfang März.
„Die Sonne lockt. Bei dem Wetter muss man einfach raus“, sagt Ursula Schütte.
Den Sonnenanbetern auf der Hardt geht es ganz ähnlich. Sie liegen auf Decken und versorgen ihren Körper mit Glückshormonen: „Der Frühling hellt die Stimmung auf“, meint Christian Jönke, den die steigenden Temperaturen ins Freie gezogen haben. Ähnlich sehen es Pascal Seesemann und Ewige Djassou im Biergarten des Restaurants Zur alten Bergbahn. „Endlich kann ich draußen sitzen und mit netten Leuten mein Bier genießen“, sagt Pascal Seesemann. Die Vögel zwitschern, alle Plätze auf der Terrasse sind besetzt.
Rund 700 Besucher seien allein am Samstag im Skulpturenpark gewesen, verrät Mitarbeiterin Mariana Burdida-Kemper. Der Zoo kam am Samstag auf etwa 4500 Besucher, so Sprecher Andreas Haeser-Kalthoff. Am Sonntag waren es mit rund 6000 Besuchern sogar noch mehr. Und auf der Nordbahntrasse ließ der Trubel erst nach, als die Sonne verschwand und es plötzlich wieder März war.