Polizei zerschlägt Drogenhändlerring

Wuppertal. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal führt derzeit gemeinsam mit der Bundespolizei umfangreiche Ermittlungen gegen mutmaßliche Mitglieder einer Rauschgiftbande durch. Bei einem am Mittwoch durchgeführten Großeinsatz wurden 24 Objekte im Raum Dortmund, Lünen, Selm und Wuppertal durchsucht, wobei Materialien zur Herstellung professioneller großer Cannabisplantagen und erhebliche Mengen chemischer Stoffe zur Herstellung von Amphetaminen gefunden wurden.

Foto: Roland Weihrauch/dpa

Zudem wurden mehr als vier Kilo Rauschgift, mehrere Schusswaffen (eine scharfe Waffe und mehrere Schreckschuss- / Gas- und Softairwaffen) sowie rund 7.500 Euro Bargeld aufgefunden und beschlagnahmt. Acht Männer und eine Frau wurden vorläufig festgenommen. Gegen die Beschuldigten besteht der Verdacht, im erheblichen Umfang in sogenannten "Drogenküchen" Betäubungsmittel (Amphetamine) hergestellt und vertrieben sowie mit Marihuana gehandelt zu haben.

Aufgrund der bislang vorliegenden Erkenntnisse und der gefundenen Gegenstände wird von einer banden- und gewerbsmäßigen und von einem in erheblichen Mengen stattgefundenen Drogenhandel ausgegangen. Im Falle einer Verurteilung drohen den Beschuldigten daher Freiheitsstrafen von fünf bis zu 15 Jahren.

Dem Großeinsatz gingen intensive Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen voraus. Diese hatten ihren Ursprung in einem von der Bundespolizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal geführten Verfahren gegen einen international operierenden Schleuserring. Dieser wurde Anfang Juli 2016 im Rahmen eines Großeinsatzes zerschlagen. Dabei wurden seinerzeit mehr als 40 Objekte durchsucht und sieben Beschuldigte festgenommen.

Als Kopf der Rauschgiftbande gilt ein 33-jähriger Türke, der am gestrigen Mittwoch in Dortmund durch die Einsatzkräfte der Bundespolizei vorläufig festgenommen wurde. Er wird am Donnerstag zusammen mit vier weiteren Beschuldigten dem Haftrichter vorgeführt. Bereits vor dem Einsatz lagen Hinweise darauf vor, dass zahlreiche mutmaßliche Bandenmitglieder gewalttätig sein sollen und zumeist wegen verschiedenster Delikte polizeilich bekannt sind.

In einigen Wohnungen wurden Kampfhunde gehalten. Bei den Beschuldigten handelt es sich vorwiegend um deutsche, türkische, ukrainische und syrischstämmige Personen sowie einen Griechen und zwei Libanesen aus dem Raum Dortmund, Lünen, Selm und Wuppertal. Insgesamt waren rund 150 Einsatzkräfte der Bundespolizei, darunter auch Spezialkräfte, im Einsatz.