Polizeieinsatz gegen Punker

Ein Polizist und ein 22-Jähriger wurden am Samstagabend auf dem Neumarkt verletzt.

Foto: Stadt Wuppertal

Wuppertal. Zwei Verletzte, neun Punker im Polizeigewahrsam, mehrere Strafverfahren wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung, gefährlicher Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Außerdem wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Personalienverweigerung eingeleitet. Diese Bilanz zog die Polizei gestern in der Folge eines Einsatzes am Samstagabend auf dem Neumarkt. Dort waren Polizisten aus Wuppertal, Remscheid und Solingen gemeinsam gegen randalierende Punker vorgegangen.

Die Randale in Elberfeld hatte bereits im Verlauf des Nachmittags begonnen. Schon da gingen die ersten Beschwerden und Notrufe von „besorgten Bürgern“ bei der Einsatzleitstelle ein, so die Angaben der Polizei. Einige der Punker störten später mit lauten Zwischenrufen das Open-Air-Konzert der Wuppertaler Sinfoniker am Laurentiusplatz.

Im Verlauf des Abends vermüllte eine Gruppe von zwischenzeitlich mehr als 30 Personen den Bereich am Neptun-Brunnen mit Flaschen, Essensresten und weiteren Gegenständen. Das Brunnenwasser wurde mit einer schäumenden Substanz verunreinigt. „Zum Glück ist die Technik des Brunnens nicht beschädigt“, sagt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Kessler. Die Stadt will den Neumarkt so schnell wie möglich wieder in einen ansehnlichen Zustand bringen.

Die Situation am Brunnen spitzte sich zu, als Punker auf einer Fläche von etwa zwei Quadratmetern Pflasterscheine aus dem Boden rissen und die Polizei die Identität der Punker feststellen wollte. Als Streifenwagen mit Verstärkung aus Solingen und Remscheid gegen 21.20 Uhr am Neumarkt eintrafen, traten einige Punker die Flucht an. Im Verlauf des Einsatzes wurde ein Polizeibeamter im Gesicht verletzt. Ein Diensthund biss einem 22-jährigen Punker ins Bein. Der Hund sei zur Abwehr fortwährender Angriffe zum Einsatz gekommen, erklärte die Polizei,

Gestern wurden aus der linken Szene Vorwürfe gegen den Einsatz der Polizei und die Behandlung der Punker im Polizeigewahrsam laut. „Zu einzelnen Vorwürfen werden wir keine Stellung nehmen“, erklärte dazu ein Polizeisprecher. „Wer sich beklagt, hat die Möglichkeit, Strafanzeige zu erstatten." Doch es lägen bisher keine konkreten Vorwürfe gegen einzelne Beamten vor.

Die Punker haben ihre Sicht der Dinge in einer Pressemitteilung und auf Facebook veröffentlicht. Hier der Text im Wortlaut:

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