Wuppertal Post liefert erstmals mit Elektrofahrzeugen im Tal aus

Wuppertal · In einigen Bezirken in Wuppertal sind ab sofort Postmitarbeiter mit Streetscootern unterwegs. Das hat laut Post einige Vorteile.

Marcus Reitz liefert in Wuppertal Pakete im umweltschonenden Elektro-Streetscooter der Post aus.

Foto: Fischer, A. (f22)

Die Deutsche Post geht in Wuppertal mit ihren ersten neun Elektrofahrzeugen an den Start. Die sogenannten Streetscooter bieten Platz für rund 120 Pakete und sind nach ihrer abendlichen Ladung in der Post-Station am Westring in der Lage, bis zu 150 Kilometer Strecke zurückzulegen. Die Post startet mit ihrem ersten kleinen Schritt in Richtung kohlendioxidfreie Zustellung in den Außenbezirken des Wuppertaler Westens wie etwa Schöller, Dornap und Lüntenbeck. Dort bringt der Postbote im Gegensatz zu den Stadtzentren noch Briefe und Pakete zusammen.

„Bis 2025 streben wir deutschlandweit an, 70 Prozent weniger Co2 auszustoßen und bis 2050 auf null Emission herunter zu gehen“, sagt Post-Sprecher Rainer Ernzer. Die Streetscooter sind ein wichtiger Schritt auf dieses Ziel zu. 2014 hat die Post die Streetscooter GmbH gekauft und produziert seitdem - in enger Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen - die Elektrofahrzeuge selbst. Wuppertal profitiert von der bereits gesammelten Erfahrung. Hier geht nämlich nicht die erste Generation des Scooters an den Start. „Die ersten Autos hatten damals noch eine Akkureichweite von nur 80 Kilometern“, berichtet Ernzer.

Die neuen Scooter bieten
mehr Ladefläche

Fahrer Marcus Reitz ist von seinem neuen Fahrzeug begeistert. Man merke, dass das Hinweise seiner Kollegen in den Bau der Scooter eingeflossen seien. So gleitet der 41-Jährige ganz lässig aus der Fahrertür, weil nämlich die Sitzschale links abgesenkt ist - praktisch wenn man täglich dutzende Male aus dem Auto aussteigt.

Zudem muss Reitz in der Vorweihnachtszeit nicht mehr mitten am Tag zurück zur Station. Das war früher nötig, weil er in der Woche vor Weihnachten in der Regel doppelt so viele Pakete wie üblich austragen muss. In den neuen Scooter passt direkt die ganze Ladung.

Und dass, obwohl Reitz bemerkt: „Die Leute bestellen immer mehr Dinge im Internet.“ In seinem Lieferfahrzeug liegen mitunter Flachbildschirme, Rasenmäher, riesige Hundefutter-Beutel und Kotflügel fürs Auto. Da weiß es Reitz zu schätzen, dass der neue Elektro-Scooter bequemer auf Hüfthöhe entladen werden kann.

Gewöhnungsbedürftig sei lediglich die geringe Lautstärke mit der die Post nun rund um Vohwinkel - mit maximal 85 Kilometern pro Stunde - über die Straße schleicht. Passanten müssten sich daran gewöhnen, dass es bei den Scootern keine Motorengeräusche gibt.