Meinung Radwege: Bitte nachsteuern

Meinung · Wie man es dreht und wendet, die Vorlage der Stadt in Sachen Einbahnstraßenfreigabe ist mindestens ungeschickt. Aber sie zeigt auch: Die Aufgaben der Abteilung müssen auf mehr Schultern verteilt werden.

Kommentarbild Eike Rüdebusch

Foto: WZ/Ritter, Andreas

Wie man es dreht und wendet, die Vorlage der Stadt in Sachen Einbahnstraßenfreigabe ist mindestens ungeschickt. Mindestens. Und der Aufschrei aus der Politik ist das angebrachte Echo.

Neben der Einschränkung der Bürgeranträge darf man auch infrage stellen, warum es nicht möglich sein sollte und soll, Straßen und Straßenzüge zu begehen – wenn man draußen und mit Abstand unterwegs sein kann. Dass Corona einiges verlangsamt, ok, aber dass solche Prozesse ganz zum Erliegen kommen, das ist kaum nachvollziehbar.

Aber diese Vorlage aus der Team Nahmobilität darf auch als Hilferuf verstanden werden. Als Reaktion auf die Zustände in einer Abteilung, die hohen Erwartungen unterliegt und – wie so oft in der Verwaltung – unterbesetzt ist.

Wuppertal will bis 2025 Fahrrad­stadt sein, hat aber zu wenig Geld für den Radverkehr und zu wenig Mitarbeiter für die Größe der Aufgabe. Sie sollen zahlreiche Bürgeranträge ebenso bearbeiten wie das Radverkehrskonzept umsetzen – und sich auch um Belange der Fußgänger und Barrierefreiheit kümmern.

Die Arbeit des Teams wird geschätzt – sie ist wichtig. Das sollte die Stadt auch wissen – und aus diesem Missgeschick die richtige Konsequenz ziehen: Mehr Personal für eine Abteilung, deren Kernaufgabe es ist, eine zum städtischen Ziel erklärte Verkehrswende anzustoßen.