Rätselhafter Wasserschaden in der Schwimmoper
Wuppertals Flaggschiff unter den Bädern hat ein Leck. Es wird fieberhaft gesucht.
Wuppertal. Das Wasser sucht sich seinen Weg. Diese alte Lebensweisheit sorgt seit November für Aufregung in der modernisierten Schwimmoper. Es gibt eine undichte Stelle im Bereich des Nichtschwimmerbeckens (offiziell Lehrschwimmbecken), die trotz fieberhafter Suche bisher nicht ausfindig gemacht werden konnte. Eingeweiht wurde die Schwimmoper nach einer umfangreichen Modernisierung mit Kosten von rund 20 Millionen Euro im April 2010. Seitdem war das sogenannte Nichtschwimmerbecken, das an die Haupthalle anschließt ohne Probleme in Betrieb.
„Das Becken war dicht. Doch dann mussten wir für eine Wartung das Wasser ablassen und das 8,50 x 15 Meter große Becken neu befüllen. Beim Befüllen entstehen durch den enormen Wasserdruck Spannungen, denen mehrere Stellen offensichtlich nicht standgehalten haben. Der Schaden wurde entdeckt, als sich im darunter liegenden Stockwerk, wo sich das Bewegungsschwimmbecken befindet, hässliche Wasserflecken an der Decke abzeichneten. Da treten keine großen Wassermengen aus, aber die Haarrisse sind nur sehr schwer aufzuspüren“, sagt Angelika Sprenger vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal.
Kleiner Trost für die Stadt: Dieser Wasserschaden fällt unter die sogenannte Gewährleistung, spült also kein Geld aus der Stadtkasse, weil die beteiligten Firmen dafür haften und auch den Fehler abstellen müssen. „Die Firmen haben ein großes Interesse daran, den Schaden schnellstens abzustellen und arbeiten mit uns Hand in Hand. Ärgerlich ist es aber natürlich trotzdem, denn in einem solch schönen Bad möchte man keine Baustelle haben“, sagt Angelika Sprenger.
Bei der Fehlersuche gehe man wie beim „Schiffe versenken“ nach dem Ausschlussverfahren vor. Das Becken wurde in Quadrate eingeteilt und diese werden nacheinander unter die Lupe genommen. Besonders die über 100 Bodeneinläufe, Überläufe oder die Fassungen der Unterwasserscheinwerfer kommen als undichte Stellen infrage. „Obwohl wir das Becken schon mehrfach neu befüllt haben, sind wir leider noch nicht fündig geworden“, bedauert Angelika Sprenger. Nun sollauch das Kleinkinderbecken unter die Lupe genommen werden. „Einen Teil der Kurse haben wir ins Stadtbad Röttgen verlegt, weil wir zum Glück im Uellendahl noch Kapazitäten frei haben“, sagt Peter Keller vom Sport- und Bäderamt.
Das Nichtschwimmerbecken ist vor allem für kleine Badegäste und deren erwachsene Begleiter attraktiv, die jetzt ein Stockwerk tiefer zum Übungsbecken, auch Bewegungsbecken genannt, ausweichen müssen. Das soll aber kein Dauerzustand werden. Schließlich haben sich im defekten Lehrschwimmbecken schon Weltmeister und Olympiasieger im Schwimmen wie Britta Steffen und Paul Biedermann getummelt. Bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften, die im November zum dritten Mal in Wuppertal stattfinden, wird das Becken von den Stars zum Einschwimmen genutzt. Spätestens bis zum November sollte das Leck gefunden und wieder Wasser im Becken sein.