Neugründung Freie Wähler bilden neue Fraktion im Rat
Wuppertal · AfW-Vertreter Ralf Wegener und Bettina Lünsmann haben sich mit Heribert Stenzel (WfW) zusammengeschlossen. Sie firmieren nun als Freie Wähler mit dem Untertitel Wählergemeinschaft im Stadtrat.
Als Freie Wähler mit dem Untertitel Wählergemeinschaft für Wuppertal firmieren ab sofort Ralf Wegener und Bettina Lünsmann (ehemals Allianz für Wuppertal/AfW) gemeinsam mit Heribert Stenzel (Wählergemeinschaft für Wuppertal/WfW) im Stadtrat. Ein Name, der noch Gegenstand von Diskussionen sein dürfte. Denn weiterhin wird es auch die Wählergemeinschaft für Wuppertal im Rat geben — vertreten durch Dorothea Glauner und Gisela Schlüter. Die verlor durch den Abgang Stenzels ihren Fraktionsstatus, den nun die Freien Wähler inne haben. Die Folgen: Die Freien Wähler erhalten nun 90 000 Euro jährlich für ihre politische Arbeit, die WfW nur noch 60 000 - Geld, das unter anderem für die Geschäftsstelle genutzt wird.
Schon seit längerer Zeit habe es Gespräche zwischen den beiden AfW-Vertretern und Stenzel gegeben, erklärte der neue Fraktionsvorsitzende Ralf Wegener. Das politische Programm weise „große Schnittmengen“ auf. Dass Stenzel sich Wegener und Lünsmann anschließt, „war der logische Schritt“. Einig ist man sich zum Beispiel beim Thema Forensik. „Die darf nicht gebaut werden“, erklärt die neue Fraktion und merkt kritisch an, dass die Standortsuche nie offen geführt wurde. Inhaltlich sehen sich Wegener & Co. bei vielen Themen bei CDU und Grünen.
Das Tischtuch zwischen Stenzel auf der einen Seite sowie Glauner und Schlüter auf der anderen ist dagegen schon seit langem zerschnitten. In vielen Punkten sei keine Zusammenarbeit möglich gewesen, hieß es auf der Pressekonferenz. Dabei, erklärt Wegener, habe es ursprünglich die Idee einer größeren Fraktion zwischen AfW und WfW gegeben.
Auch der Verein Wählergemeinschaft für Wuppertal, auf dessen Ticket sowohl Stenzel, als auch Glauner und Schlüter in den Rat eingezogen sind, distanziere sich von der Ratsgruppe mit den beiden WfW-Vertreterinnen, wie der Vorsitzende Axel Straub erklärte.
Der Name Freie Wähler sei „spätestens seit Bayern salonfähig“, ist Wegener überzeugt. Die AfW sei hingegen „jetzt Geschichte“. Er macht keinen Hehl daraus, dass viele Bürger die AfW immer mit der AfD verbunden haben, für die Wegener und Lünsmann damals in den Rat gewählt wurden. Man habe aber sehr schnell gemerkt, dass sich die AfD in die falsche Richtung entwickele und sei deshalb schnell wieder ausgetreten, so Wegener, der früher FDP-Mitglied war und sich unter anderem wegen Gründer und Euro-Kritiker Bernd Lucke der AfD angeschlossen habe.
Dorothea Glauner und Gisela Schlüter wollen weiterhin als WfW im Rat bleiben. Man sei froh, so Glauner, nicht mehr mit Stenzel zusammenarbeiten zu müssen. Auch zum Großteil der restlichen Vereinsmitglieder sei man auf Distanz gegangen, wenngleich es zu einigen Bezirksvertretern noch ein gutes Verhältnis gebe. Die WfW sei Auffangbecken für alle möglichen politischen Richtungen geworden. Das hätten Schlüter und sie sich nach ihrem Austritt aus der CDU anders vorgestellt, betont Glauner. est