Wuppertal Rex-Kino: „Wir hatten einen sehr guten Start“
Betreiber Mustafa El Mesaoudi ist mit der Resonanz im neuen Kino am Kipdorf zufrieden — das gesteckte Ziel sei erreicht.
Wuppertal. Anderthalb Jahre ist es her, dass das Rex als Kino wiedereröffnet hat. Wie läuft das Lichtspielhaus und wie zufrieden sind die Betreiber? „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Geschäftsführer Mustafa El Mesaoudi.
„Wir hatten einen sehr, sehr guten Start“, sagt er rückblickend. Sie seien mit sehr erfolgreichen Filmen angetreten. Danach habe es eine Sommerdelle gegeben - „es gab viel gutes Wetter“, erinnert er sich an 2015. Eigentlich sei es schon ab April zu trocken gewesen. Aber der Herbst habe sie dafür entschädigt: „Ab September, Oktober hatten wir wieder ein sehr starke Zeit. Da liefen ,Spectre’ und ,Der Revenant’, das waren sehr gute Filme. Das hat uns nochmal eine sehr starke Resonanz gebracht.“ Besucherzahlen will der Kino-Betreiber aber nicht nennen: „Wir haben uns eine bestimmte Besucherzahl vorgenommen, die haben wir erreicht, und die werden wir dieses Jahr auch wieder erreichen.“
Die Reaktion auf das umgebaute Haus sei „durch die Bank positiv“. Anfangs hätten einige das Rot der Fassade vermisst. „Aber sie sind alle verstummt. Sie haben erkannt, dass das Rot einfach aussagelos ist, weil es nicht zum Inneren passt.“ Er habe von keinem gehört, dass ihm die Gestaltung nicht gefallen habe.
Den zweieinhalbmonatigen Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes hatte der Architekt Stéphane Lippitsch geleitet. Dabei wurde behutsam der 50er/60er Jahre-Stil erhalten. Er findet sich im kleinen Foyer und in den Vorführungsräumen, die von dunklem Anthrazit beherrscht werden. Gleichzeitig wurde in die Technik investiert: „Wir haben modernsten Ton und modernste Projektoren.“, betont El Mesaoudi. Wichtig waren ihnen auch komfortable Sitze. Die schwarzen geräumigen Sessel bieten sehr viel Platz und auch viel Beinfreiheit.
Neben Kinovorführungen finden auch andere Veranstaltungen im Rex statt, die Betreiber stellen die Räume für Tagungen, Vorträge, Konzerte oder Jubiläen zur Verfügung, kümmern sich wenn gewünscht um ein Catering. „Die Nutzer sind sehr zufrieden“, sagt El Mesaoudi.
Die Programme von Rex und Cinema, dem zweiten Kino der Betreiber in Oberbarmen, ergänzten sich tut. Sie versuchten, jeweils Profile für die Häuser auszuarbeiten: Es zeichne sich ab, dass französische Filme wie aktuell „Frühstück bei Monsieur Henri“ eher im Cinema laufen, amerikanische und deutsche wie „Toni Erdmann“ oder „Tschick“ eher im Rex. „Wir arbeiten daran, das noch zu optimieren.“
Mustafa El Mesaoudi freut sich, dass das Kino auch Gäste hat, die keinen Film sehen wollen: „ Wir haben vermehrt Gäste, die auf einen Kaffee vorbeikommen. Wahrscheinlich, weil wir einen so guten Kaffee haben — ich bin nämlich kaffee-verrückt.“ Kleine Snacks seien derzeit noch nicht zu haben. „Wir arbeiten gerade mit einem Caterer daran“, erklärt El Mesaoudi. Vielleicht werde es ab Herbst so weit sein.
Der verregnete Sommer scheint ihnen zu nutzen: „Wir haben in Deutschland ja ein kinofreundliches Wetter.“ Andererseits gingen in Frankreich oder den USA die Menschen gerade im Sommer ins Kino: „Da ist das Teil der Ausgeh-Kultur. Man geht erst ins Kino, dann etwas essen. Das ist ja leider in Deutschland nicht so.“