Fertigstellung Anfang 2025 Sanierung der Wuppertaler Stadtteilbibliothek am Rott kann weitergehen
Wuppertal · Rat genehmigt Mehrkosten.
Zusätzliches Geld für die Sanierung der Stadtteilbibliothek am Rott hat jetzt der Rat bewilligt. Damit können die Arbeiten an der Rödiger Straße weitergehen. Voraussichtlich Anfang 2025 können die Rotter dann wieder Bücher und andere Medien ausleihen, sich in den neu gestalteten Räumen aufhalten oder an Veranstaltungen teilnehmen.
Seit vergangenen Oktober ist die Stadtbibliothek geschlossen, die Sparkasse Wuppertal lässt als Eigentümerin des Hauses die Bibliothek sanieren. Die Stadt hatte zu den Kosten einen Eigenanteil von knapp 360 000 Euro beigetragen. Doch die Arbeiten erwiesen sich als teurer als ursprünglich geschätzt. Die Sparkasse verhängte daher im Juli einen Baustopp, denn für eine Erhöhung des städtischen Anteils war zunächst das Votum des Stadtrats nötig. Der gab jetzt sein OK für die Mehrausgaben. Er genehmigte zudem die Ausgabe von weiteren 72 000 Euro für Ausstattung. Die Stadt hatte auf eine Förderung in dieser Höhe gehofft, die das Land aber abgelehnt hat.
Pilotstandort für Nutzung ohne Personal
Karin Röhrich, Direktorin der Wuppertaler Stadtbibliothek, erklärte, sie freuten sich über die Zustimmung des Rats: „Wir sind total dankbar, dass damit die Arbeit der Stadtteilbibliothek gewürdigt wird.“ Und betonte, sie spreche auch im Namen ihrer Stellvertreterin Katja Schneider, die verantwortlich für die Weiterentwicklung der Stadtteilbibliotheken ist, und von Kirstin Hamann, der Leiterin der Stadtteilbibliothek am Rott.
Schon jetzt sei die Bibliothek ein „gut integrierter Partner im Quartier“, so Karin Röhrich. Nach der Sanierung soll sie noch stärker als Bildungs-, Freizeit- und Kulturort genutzt werden können, denn es fehlen Gemeinschaftsorte im Quartier. Deshalb wird bei der neuen Einrichtung Wert auf Aufenthaltsqualität gelegt, jeweils passend für unterschiedliche Zielgruppen: Im Bereich für Kinder werden Sitzmöbel und Rückzugsbereiche in Kindergröße verwendet, für Jugendliche ist eine Ecke für Gaming geplant und für Erwachsene eine Kaffeebar. Vorgesehen ist zudem ein abtrennbarer Veranstaltungsraum für Besuche von Schulklassen und Kitagruppen, für Ferien- und Seniorenangebote, der außerdem Akteuren aus dem Quartier zur Verfügung stehen kann.
Aus den Ergebnissen einer Umfrage der Stadtbibliothek ist deutlich geworden, dass es am Rott Bedarf nach Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie für Senioren und im Bereich der Digitalisierung gibt. Geplant sind daher Robotik- und Coding-Kurse für Kitas und Schulen im Quartier, Bastelangebote und Mitmachaktionen sowie für Erwachsene regelmäßige digitale Sprechstunden.
Darüber hinaus soll die Bibliothek am Rott der erste Standort für die „Open-Library-Technologie“ werden, die eine Nutzung der Bibliothek erlaubt, auch wenn kein Personal anwesend ist. Besucher können dann mit ihrem Ausweis die Tür öffnen, die Ausleihe von Büchern am Scanner selbst verbuchen. Damit könnten die Öffnungszeiten ausgeweitet werden. Aus den Erfahrungen am Rott will das Bibliotheksteam auch Erkenntnisse für den geplanten neuen Standort der Zentralbibliothek gewinnen.