Ressort Grünflächen in Wuppertal berichtet von Mängeln Schadstoffe und Kanalstaus plagen den Betriebshof Giebel
Sonnborn · Die Zustände im Gebäude des Betriebshofs Giebel sind nicht befriedigend. Es ist zu klein und schadstoffbelastet. Die Finanzfrage für das neue Gebäude steht noch in den Sternen.
Das Gebäude des Betriebshofs Giebel ist eigentlich nicht für seine heutige Nutzung ausgelegt. Deshalb gibt es bereits seit 2017 verschiedene Lösungsansätze für den Grünflächenbetrieb. Aktuell ist das Gebäude in einem miserablen Zustand.
„Der Betriebshof ist ein Gebäude, das ursprünglich für eine alte Brotfabrik gebaut wurde“, erklärt Annette Berendes vom Ressort Grünflächen. Mit dem Grünflächenbetrieb sei man 1981 dorthin gezogen, damals noch mit drei Bereichen. Über die Jahre kamen immer mehr Bereiche und Menschen dazu – um Kosten zu sparen und Synergien zu nutzen. Doch mittlerweile ist das Gebäude in einem schlechten Zustand, meint Annette Berendes. Sie zählt auf: Schadstoffe und Asbest, auch ein Bakterienbefall mit Legionellen. Die Sanitäranlagen seien desolat. Bei den Duschen habe man keine Wärmeregulierungen, keinen Wasserdruck. Zumindest nicht so, dass sich die Mitarbeiter dort ordentlich duschen können. Auch Kanalstaus habe es gegeben. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durch die Schadstoffbelastung nicht akut gefährdet“, versichert Annette Berendes.
Abgesehen davon eignet sich das Gebäude nicht zur Lagerung von Materialien. Auch die Unterstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge sind nicht ausreichend. Lkw, Sand für die Spielplätze, Rindenmulch, Spielgeräte und viele andere Dinge müssen ab- und untergestellt werden. Die ehemalige Brotfabrik ist dafür zu klein geworden.
Deshalb plant das Ressort seit 2017 mit dem Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal. Saniert werden kann das Gebäude nicht. Stattdessen soll es abgerissen und neu errichtet werden. Der Grünflächenbetrieb ist vielseitig, so auch das geplante Gebäude. „Wir sind in der Planung relativ weit am Ende der Entwurfsplanung“, sagt Annette Berendes. Nun erwarte man die nächsten Kostenschätzungen. Ursprünglich lagen die mal bei 11 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte Mirja Montag vom GMW schon von dem doppelten Betrag berichtet.
Klaus Lüdemann von den Grünen war bei dem Ortstermin am Betriebshof Anfang des Monats dabei. „Das muss gemacht werden, die Frage ist nur in Bezug auf die Haushaltsberatungen: Haben wir das Geld dafür?“, merkt Lüdemann an. Er sieht ein großes Fragezeichen für das Bauunternehmen – so wie für alle großen Baumaßnahmen. Dazu müsse man die Liste des GMW mit den machbaren Projekten abwarten. Überrascht hat ihn der Zustand aber nicht: „Das war so abzusehen, da war mal eine Brotfabrik. Das war schon in den 1990ern ein Thema, dass es keine brauchbare Bausubstanz ist.“