Schluss mit lustig: Jecken feiern rauschenden Abschlussball
Beim Prinzengardeball ehrten Wuppertals Karnevalisten die besten Wagen und Fußgruppen des Rosensonntagszuges.
Wuppertal. Schunkelnd und mit vielen "Wuppdikas" haben die Wuppertaler Jecken offiziell ihre Session beendet. Beim Prinzengardeball am gestrigen Veilchendienstagsabend feierten rund 150 Karnevalisten noch einmal ausgelassen in der Hako-Arena. Als Höhepunkte prämierten sie die besten Darbietungen des Rosensonntagszugs und verabschiedeten das Prinzenpaar.
Inmitten von bunten Luftballons thronten ein letztes Mal Birgit II. und Michael IV., bevor sie Stadtschlüssel und Zepter abgeben mussten. Ersatz gab es in Form von Gebäck: Sitzungspräsidentin Ingrid Kliewer stiftete Orden und Prinzenpritsche — originalgetreu nachgebacken. Michael IV. sprach von einer „schönen und aufregenden Zeit“, bekannte aber auch: „Ich bin froh, dass es vorbei ist.“ Zum Schluss sei er so im Stress gewesen, dass er sogar im Schlaf Kamelle geworfen habe — das konnte der Hofstaat lachend bestätigen.
Auch Uwe Lischke, Vorsitzender des Carneval Comitees Wuppertal (CCW), waren die Anstrengungen der letzten Tage anzumerken. Er war kaum noch bei Stimme und krächzte sich tapfer durch die Verleihung der Verdienstorden in Gold (siehe Kasten) — ehe er sich von Sänger Tim Berger als Moderator ablösen ließ. Mit Pokalen und Bier zeichnete das CCW zudem die schönsten Wagen des Rosensonntagszugs aus. Sieger: der Nordbahntrassen-Wagen der Prinzengarde, der ein Stück Tunnel und eine glücklich radelnde Familie zeigte. Das rot-weiße Schiff der Karnevalsgesellschaft Colmar und die Vampirburg der Karnevalsgesellschaft Flotte Sohle wurden ebenfalls ausgezeichnet.
Den ersten Preis in der Kategorie Fußtruppen gewann die Gesellschaft des Prinzenpaares, die Fidelen Jungs. Die Preisträgerinnen marschierten am Sonntag in grellen Hexenkostümen mit bunten Perücken und pinken Spitzhüten. Platz zwei und drei gingen an die Wuppertaler Wildkatzen für ihre Vogel-Blumen-Kostüme und an die Show-Garde Wuppertal mit ihrer Michael-Jackson-Fußtruppe in Glitzerschals und -hüten.
Zum Sessionsabschluss gab es noch einmal zu sehen, was die Wuppertaler karnevalistisch zu bieten haben. An Rio de Janeiro erinnerte die Samba-Vorführung der Prinzengarde, bei der die Tänzerinnen viel Haut zeigten. Das komplette Gegenteil bot die Show-Garde mit einem schaurigen Hexentanz bei Schwarzlicht. Natürlich gab es auch viel Musik zum Mitsingen. Bei „Viva Colonia“ waren noch einmal alle dabei — auch wenn der eine oder andere Jeck schon ein bisschen müde aussah.