Schmutz vor der Linse: Bildstörung bei Eisbär-Baby Anori

Weil Eisbärin Vilma die Kamera in ihrer Wurfhöhle verdreckt hat, ist ihr Jungtier Anori nicht mehr klar zu sehen.

Wuppertal. Es hat inzwischen die Augen offen, ist gewachsen und dem Anschein nach putzmunter: das Eisbär-Mädchen Anori im Wuppertaler Zoo. Doch zum Leidwesen des Zoo-Publikums gibt es ab sofort keine ungetrübten Einblicke mehr in die Wurfhöhle, wo Anori seit ihrer Geburt am 4. Januar in der Obhut ihrer Mutter Vilma aufwächst. Denn die Kamera, die der Zoo in der Höhle installiert hat, kann mittlerweile nur noch durch einen Schmutzfilm senden.

„Vilma hat sich aufgerichtet und mit ihrer Pfote über das Sicherheitsglas gewischt, das sich vor der Kamera befindet“, erklärte Zoo-Biologe Andreas Haeser-Kalthoff auf WZ-Nachfrage. Der Grund ist unklar — aber jedenfalls kann derzeit niemand in die Wurfhöhle, um den Dreck zu entfernen. „Das wäre lebensgefährlich“, betont Haeser-Kalthoff mit Blick auf die Beschützer-Instinkte der Eisbärin.

Allerdings reicht der Durchblick auf Eisbär-Mutter und -Kind laut Haeser-Kalthoff auch jetzt noch aus, um festzustellen: Anori und Vilma geht es weiterhin prima. Der Monitor in der Pinguin-Anlage, auf dem Zoo-Besucher Bilder aus der Wurfhöhle sehen können, werde daher in Betrieb bleiben, so der Biologe. Für einen ungetrübten Blick auf das kleine Eisbärchen müssen sich Zoobesucher allerdings nun bis April gedulden: Dann werden Anori und Vilma die Wurfhöhle verlassen.