Schüler siegen mit
Pumps aus Pappmaché
Schüler des Johannes-Rau-Gymnasiums gewinnen Wettbewerb.
Wuppertal. "Wir wussten sofort, dass wir bei dem Wettbewerb mit etwas ungewöhnlichem an den Start gehen mussten, um zu gewinnen", erzählt Pinar Bastürk, während sie auf die 14 Paar Schuhe schaut, die in Reih und Glied vor ihr auf dem Schultisch stehen. Fußballschuhe, Kinderschuhe, Pumps und Badelatschen. Allesamt schneeweiß und aus Pappmaché.
Gemeinsam mit 17 weiteren Schülern aus zwei Kunstkursen der Jahrgangsstufe 12 des Johannes-Rau-Gymnasiums schickte sie die Schuhe im Sommer zum bundesweiten Wettbewerb "Fußball WM 2010 in Südafrika" der Nationalen Initiative Printmedien nach Berlin. Dort belegte die Gruppe mit ihrer außergewöhnlichen Idee den ersten Platz.
Schließlich handelt es sich bei ihren Schuhen auch nicht um bloße weiße Kunstobjekte. In jedem modellierten Schuh stecken Zeitungsausschnitte, die sich mit südafrikanischen Themen beschäftigen und so den Umgang der Printmedien mit den Problemen des WM-Gastgeberlandes von einer neuen Perspektive beleuchten. Einige Wochen bastelten die Schüler an ihrem Projekt, größtenteils in ihrer Freizeit.
"Insgesamt nahmen rund 150 Schülergruppen an dem Wettbewerb teil", erinnert sich Kunstlehrer Gerhard Heimann, der die Teilnahme in die Wege geleitet hat. Ganz schön überrascht seien die Schüler gewesen, als sie hörten, dass ihre Schuhe unter den besten vier Projekten gelandet seien und nun drei aus der Gruppe zum Tagesspiegel nach Berlin reisen durften. Dort sollten sie die WM-Sonderbeilage "Vuvuzela" für den Tagesspiegel produzieren.
Ende September ging es nun zur Siegerehrung für alle nochmal nach Berlin, dieses Mal ins Kanzleramt. Und diese Fahrt endete mit einer Überraschung: Erst da erfuhren die Schüler, dass sie mit ihrem Projekt wirklich auf dem ersten Platz gelandet waren.