Berufswahl Schülerinfotage: Auf Tuchfühlung mit der Uni

Vom 13. bis zum 24. Januar können sich Schüler über Studiengänge informieren.

Studieren – aber was? Prof. Andreas Frommer (l.) berät Werner Wilk und seinen Sohn Lasse.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Von Sicherheitstechnik über Industrial Design bis hin zu Architektur: Wer an der Uni Wuppertal studieren möchte, hat die Qual der Studienwahl. Daher informiert die Zentrale Studienberatung (ZSB) in den nächsten zwei Wochen über Studienmöglichkeiten, -fächer und -angebote - speziell für Schüler und Eltern. Jeden Tag können sie sich Vorträge zu den jeweiligen Studiengängen anhören, direkt und persönlich Fragen an Professoren und Studierende stellen sowie Informationen zur Orientierung erhalten.

Den Anfang der Veranstaltungsreihe machte am gestrigen Montag das Fach Informatik - offenbar nicht unbedingt der beliebteste Studiengang bei den Schülern, denn nur rund 30 Interessierte fanden den Weg zum Campus Grifflenberg. Doch Informatik als Auftaktveranstaltung zu setzen, war Strategie der Organisatorin Daniela Bartnik, denn zum ersten Mal gibt es diesen Studiengang einzeln und nicht nur im Kombi-Bachelor. „Natürlich wissen wir, dass Informatik nicht ganz so beliebt ist wie Architektur oder Industrial Design, bei denen letztes Jahr über 100 Schüler im Hörsaal saßen“, gibt sie zu.

Studieninhalte sind
wichtiger als der Ort der Uni

Diejenigen, die Montagnachmittag dem Vortrag von Holger Arndt gelauscht haben, sind sich allerdings größtenteils sicher, dass ihr Studium in diese Richtung gehen soll. So zum Beispiel Lasse Barth, der schon vor ein bis zwei Jahren sein Interesse für Computer und Informatik entdeckt hat, obwohl er erst 15 Jahre alt ist. Er besucht aktuell die 10. Klasse des Gymnasiums am Kothen und lässt sich sogar für solche Infoveranstaltungen von der Schule beurlauben. Für ihn sind die Hauptkriterien für die Studienwahl definitiv die Inhalte und Themen, nicht so sehr der Standort der Uni. Er würde für das richtige Fach auch in eine andere Stadt ziehen.

Marlon Stehl, 12. Klasse des Dietrich-Bonhöffer-Gymnasiums in Hilden, sieht das ähnlich: „Bei 90 Prozent der Themen in Wirtschaftsinformatik hab ich mich wiedererkannt. Deshalb steht der Studiengang für mich jetzt fest, die Uni noch nicht.“ Deshalb besucht er mehrere Infoveranstaltungen wie die an der Bergischen Uni, denn ihm ist es wichtig, sich den Campus und die Umgebung persönlich anzuschauen, um einen „Eindruck zu erhaschen“. Dem stimmt auch Marko Komljenovic (17) zu, außerdem sei ihm der Ruf der Uni sehr wichtig.

Mit dieser Einstellung folgen sie dem Ratschlag von Prof. Dr. Andreas Frommer, Prorektor für Studium und Lehre, der mit den Worten „Studieren Sie mit Leidenschaft und das, was Ihnen Spaß macht.“ in die Veranstaltung einführt. Für Informatik Leidenschaft zu empfinden, mag für viele weit hergeholt sein, dennoch ist es genau das, was Sprecher Holger Arndt augenscheinlich für dieses Fach fühlt. Mit Begeisterung erzählt er den Zuhörern von Datenbanken, Programmiersprache und Rechnerarchitektur, legt dar, in welchen Tätigkeitsfeldern Informatiker gebraucht werden und wie der Studiengang aufgebaut ist. Den Gesichtern nach zu urteilen, mussten die Schüler die reichlichen Informationen nach dem Vortrag erst einmal verdauen bis die Infoveranstaltung zu Industrial Design folgt. Diese war wesentlich besser besucht - Design scheint dann doch mehr Leidenschaft zu entfachen als Informatik.