Klage gegen Beschluss Ausbau A 46 - Wuppertaler Gesamtschule fürchtet mehr Lärm
Wuppertal · Leitung und Pflegschaft fordern transparentes Vorgehen beim Ausbau der A 46.
Schulleitung und Schulpflegschaft der Pina-Bausch-Gesamtschule begrüßen, dass die Stadt mit einem Eilantrag Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau der A 46 von der Brücke Westring bis zum Sonnborner Kreuz eingereicht hat. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts steht noch aus.
„Wir haben von der Klage der Stadt erst aus der Presse erfahren“, sagen Schulleiter Jörg Merbecks und Klaus Heßeler, Vorsitzender der Schulpflegschaft. Den Eilantrag hatte die Stadt unter anderem damit begründet, dass das Land auf ein Luftschadstoff-Monitoring an der Pina-Bausch-Gesamtschule verzichten will, weil die Schule nicht im Gebiet des Planfeststellungsverfahrens liegt. Die Stadt fordert hingegen, die Ausbauvorhaben für die A 46 in Vohwinkel und die L 419 in Ronsdorf als Gesamtmaßnahme zu betrachten. Aus Sicht der Stadt sei zudem unverständlich, dass es der Landesbetrieb generell ablehnt, Schulen als relevante Immissionsorte anzuerkennen, und dass die Bezirksregierung dieser Auffassung zustimmt.
„Unsere Schule lebt praktisch schon immer mit der Autobahn. 2012 ist das Gebäude im Zuge der Modernisierung mit Lärmschutzfenstern ausgestattet worden. Momentan gibt es keine Einschränkungen durch die nahegelegene Autobahn, aber ich kann die Sorge der Stadt nachvollziehen, dass nach dem Ausbau der Verkehr zunehmen wird und daher die Lärmschutzmaßnahmen am Sonnborner Kreuz nicht mehr ausreichend sein könnten“, sagt Jörg Merbecks. Bezüglich der Baustellensituation stehe die Schule in einem engen und guten Austausch mit der Landesbehörde Straßen NRW.
Klaus Heßeler ist besorgt, dass der Ruf der Schule leiden könnte. Die Klage der Stadt ziele auf die zukünftige Situation am Sonnborner Kreuz. „Von dem sechsstreifigenAusbau der A 46 sind die Anlieger am Boltenberg oder im oberen Bereich der Werder Straße genauso betroffen wie viele andere Anwohner“, sagt Heßeler. Dass der Verkehr auf sechs Spuren besser abfließen werde, sei möglich. Ganz sicher aber sei, dass der Verkehr auf der A 46 und L 418/419 zunimmt. „Ich erwarte, dass mit offenen Karten gespielt wird und mehr für den Umweltschutz getan wird“, sagt Klaus Heßeler.
Dieser Meinung ist auch Oberbürgermeister Andreas Mucke, der vom Land fordert, beim Ausbau des Autobahnkreuzes Nägel mit Köpfen zu machen. „Ich möchte nicht, dass die jetzt geplanten Lärmschutzmaßnahmen in ein paar Jahren wieder nachgebessert werden müssen. Das Land verfügt beim Autobahnbau über die finanziellen Mittel, um es jetzt richtig zu machen“, sagt Mucke.