Meinung Schutz der Anwohner
Die Stadt bewegt sich auf einem schmalen Grat mit der Stellplatzverordnung. Sie wandelt zwischen den Interessen. Aber sie liegt richtig.
Die Fronten sind klar. Die Seite der Investoren, der Bauherren, will nicht übermäßig belastet werden. Die übrige Bevölkerung möchte nicht mit den zum Wohn- oder Arbeitsraum zugehörigen Autos im öffentlichen Raum allein gelassen werden. Die Parkplätze sind rar, die Gehwege oft genug zugestellt.
Man stelle sich vor, die Stadt würde gar nichts fordern - Bauen ohne einen Parkplatz möglich machen. Das ginge auf Kosten der Allgemeinheit, vor allem auf Kosten der Anwohner.
Gleichzeitig muss die Stadt auch Bauen und Umbauen möglich machen - immerhin sucht sie selbst nach Bauland, hat 127 Hektar zur Nachverdichtung in der Stadt gefunden. Wenn sie zu streng wird, schneidet sie sich selbst ins Fleisch. Dann wird Stadtentwicklung verhindert.
Aber die Stadt nutzt Spielräume, weicht von Maximalforderungen ab, wenn der ÖPNV genutzt werden kann, wenn die Lage nicht viel Platz erlaubt. Das ist wichtig. Was dann aber noch an Stellplätzen gebraucht wird, muss seinen Preis haben - wenn es nicht gebaut oder ausgelagert werden kann. Das war auch vorher schon so.
Was neu ist und konsequent in dem Zusammenhang ist die Forderung nach Radabstellplätzen und die Nutzung der eingenommenen Gelder für den Radverkehr. Wenn Parkplätze fehlen, muss man Angebote machen, damit weniger Autofahrer Parkplätze suchen. Indirekt kann das so funktionieren.