Parksystem Sensoren erkennen Parkplätze

Köln. · Die Rhein-Energie installiert auf der Neusser Straße 86 Sensoren und 27 LED-Displays an Laternenmasten.

Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, Andreas Cerbe, Netzvorstand Rhein-Energie und Thomas M. Hohenacker, Gründer und Geschäftsführer Cleverciti (v. l.) vor einem Laternenmast, an dem ein Sensor zur Erkennung von freien Parkflächen installiert ist.

Foto: Rhein-Energie AG

Bei der Suche nach einem freien Parkplatz brauchen Autofahrer in der Innenstadt neben Geduld häufig auch Glück. Denn ob, wann und wo sich eine freie Parkfläche finden lässt, ist nur schwer vorherzusagen. Für viele heißt es daher: fahren, bis der Parkplatz kommt. Schätzungen zufolge sind rund 30 Prozent des Verkehrs in deutschen Großstädten auf den Parksuchverkehr zurückzuführen. Um dessen negative Auswirkungen auf die Umwelt und Verkehrsdichte zu reduzieren, testet die Rhein-Energie in Köln-Nippes seit Freitag ein digitales Parkraummanagement.

LED-Displays weisen
Autofahrer zum freien Parkplatz

Auf einer Fläche von einem halben Quadratkilometer installiert das Unternehmen in den kommenden Wochen im Umfeld der Neusser Straße insgesamt 86 Sensoren und 27 LED-Displays an Laternenmasten. Während die Sensoren freie Parkflächen erkennen, verarbeitet eine Software die Informationen in Echtzeit und steuert die LED-Displays, die wiederum mit Symbolen Autofahrern den Weg zur nächsten freien Parkfläche weisen.

„Dieses hochentwickelte Parkleitsystem ist wichtig, um unserer Stadt zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit zu verhelfen“, sagt Andreas Cerbe, Netzvorstand der Rhein-Energie. „Ziel unseres Unternehmens ist es, Umweltbelastungen zu minimieren. Wir haben uns verpflichtet, CO2-Emissionen zu reduzieren, unnötigen Verkehr zu verringern und die Energieeffizienz zu steigern. In enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Cleverciti habenwir deshalb eine smarte Lösung entwickelt, um nachweislich Emissionen zu reduzieren und die Verkehrsituation zu entspannen. Da wir Tausende von Leuchtmasten besitzen und betreiben, sind wir über unsere bereits vorhandene Infrastruktur in der Lage, zusätzliche nützliche Dienste zu entwickeln und bereitzustellen.“

Für Bezirksbürgermeister Bernd Schößler (SPD) ist Nippes der ideale Ort, um die neue Technik zu erproben: „Nippes ist ein junges und lebendiges Viertel. Wir haben mit der Rhein-Energie hier auf der Klimastraße schon viele Projekte umgesetzt und waren stets die ersten, die von technischen Neuerungen profitiert haben.“ Die Aufgeschlossenheit der Bevölkerung trage dazu bei, den Fortschritt nach erfolgreichen Tests auch in anderen Stadtteilen zu ermöglichen.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit der Rhein-Energie eine Lösung in Köln-Nippes bereitstellen zu können, um den sinnlosen Parksuchverkehr wesentlich zu reduzieren“, ergänzt Thomas M. Hohenacker, Gründer und Geschäftsführer des technischen Dienstleisters Cleverciti. „Das intelligente Parkleitsystem bietet den Bürgern künftig einen Service, der seinesgleichen in Deutschland sucht und einen wegweisenden Charakter hat.“

Die Installation der Sensoren und Displays dauert inklusive einer Testphase voraussichtlich bis Ende April. Ab dem 1. Mai steht das System dann allen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung. Bis dahin soll auch eine Smartphone-App zum Download bereit stehen. Das System von Cleverciti, dem führenden Anbieter für intelligentes Parkraummanagement, arbeitet nach strengen Datenschutzrichtlinien. Es erkennt lediglich freie Flächen. Aufnahmen von Personen oder Fahrzeugen werden nicht angefertigt, die Daten unmittelbar nach der Verarbeitung gelöscht.

Die Klimastraße in Nippes, einem Teilstück der Neusser Straße, ist das Versuchsfeld von Smart-City-Cologne. Dort zeigen und erproben die Projektpartner, wie smarte Technik die Umwelt schützen und urbanes Leben vereinfachen kann. Getestet wird Vieles – von optimaler Gebäudeisolierung und maximaler Wärmeeffizienz bis hin zu Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Low-Energie-Straßenlaternen, die nicht zeitgesteuert leuchten, sondern je nach Bedarf. Die Anwohner können nicht nur zuschauen, sondern sich aktiv beteiligen.